Die Nations League übertraf alle Erwartungen
Attraktive Spiele und volle Stadien prägten den neuen, kritisierten Bewerb.
Mit der Partie Portugal gegen Polen geht heute, Dienstag, die erste Fußball-Nations-League zu Ende. Und obwohl etliche Trainer, wie etwa Liverpool-Coach Jürgen Klopp, kein gutes Haar an dem neu geschaffenen Bewerb lassen und eine sofortige Einstellung fordern, hat das Format überzeugt. Und auch die Profis sahen es keineswegs als lästige Pflicht an, neben einer EM- und WM-Qualifikation Spiele in einem dritten Pflichtbewerb zu absolvieren.
Auch das Finalturnier der vier Gruppensieger der A-Liga im Juni 2019 in Portugal, für das sich die Portugiesen, die Schweiz, England und mit einer Portion Glück auch die Niederlande qualifizierten, verspricht hochklassigen Fußball. Denn dann wird beim Gastgeber mit Sicherheit wieder Topstar Cristiano Ronaldo, der in den Gruppenspielen fehlte, mit dabei sein.
Am Montagabend knöpfte die Niederlande den 85 Minuten lang überlegenen und sehr spielfreudigen Deutschen durch ein Last-Minute-Tor in der 90. Minute von Kapitän Virgil van Dijk ein 2:2 (2:0) ab. Die Oranjes verdrängten Weltmeister Frankreich in Gruppe 1 damit noch auf Platz zwei.
Die Nations League ist auf alle Fälle mehr als nur ein Anhängsel, um die wenig attraktiven Testspiele zu verringern. Geht es um Punkte, dann kommen auch die Fans vermehrt ins Stadion. Wenn man am Sonntag beim grandiosen 5:2-Sieg der Schweiz gegen Belgien und beim 2:1 der Engländer gegen Kroatien gesehen hat, mit welcher Leidenschaft alle Stars agierten, muss man zum Schluss kommen, dass diese Nations League ein Gewinn für den Fußball ist. Kaum eine Nation verzichtete auf ihre Topstars. Welch hohen Stellenwert der neu geschaffene Bewerb besitzt, geht auch aus einer Aussage von England-Kapitän Harry Kane hervor: „Wir wollten mit dem Finaleinzug ein ganzes Land stolz machen.“