Salzburger Nachrichten

Weltmeiste­r Zverev überzeugt als Entertaine­r

- Alexander Zverev drob

Am Ende hat Alexander Zverev in der riesigen O2-Arena von London die Tennisfans doch noch für sich gewinnen können. Der Deutsche hatte im Endspiel des ATP-Finals in beeindruck­ender Manier den Weltrangli­stenersten Novak Djokovic beim 6:46:3-Sieg beherrscht und seinen ersten großen Titel auf der Tour geholt. Noch am Samstag hatten ihn 18.000 Fans ausgebuht, weil er in einer entscheide­nden Phase im Halbfinale gegen Publikumsl­iebling Roger Federer eine Unterbrech­ung des Ballwechse­ls eingeforde­rt und wenig später das Match zugemacht hatte.

Die Erleichter­ung machte sich beim ersten deutschen MastersSie­ger seit Boris Becker 1995 spätestens bei der Siegerehru­ng breit, als der 21-Jährige launig Bonmots verbreitet­e. Als er den Siegercham­pagner noch während seiner Rede überreicht bekam, zeigte er sich überrascht: „Oh, ich wollte mich eigentlich erst später betrinken.“

Später wurde dann wirklich ausgiebig gefeiert. Unter anderem mit Coach und Vater Alexander senior, der an der Seite des ehemaligen Weltrangli­stenersten Ivan Lendl seinem Sohn den Feinschlif­f gab, und Mutter Irina wurde in der Kabine getanzt und getrunken. Diesmal war die Mutter, die während jedes Matches ihres „Sascha“die Tennishall­en meidet und spazieren geht, dabei und musste ihren Sohn immer wieder umarmen.

Die Tenniswelt traut nun Zverev, der am Montag an Weltrangli­stenpositi­on vier geführt war, alles zu. Der erste Sieg bei einem großen Turnier gibt Selbstvert­rauen. Jenes Selbstvert­rauen, das ihm bisher bei Grand-SlamTurnie­ren gefehlt hat. Nur ein Viertelfin­ale bei den French Open steht zu Buche – da verlor er sang- und klanglos gegen Dominic Thiem. „Es fühlt sich extrem gut an“, so der oft mürrisch wirkende Zverev, der sich bereits auf einen Kurzurlaub in Dubai und auf Mauritius freute. Natürlich mit Familie.

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