Salzburger Nachrichten

Poss: „Wir sind sicher nicht überheblic­h“

Als erstes österreich­isches Team könnte RB Salzburg heute in das Viertelfin­ale der Champions Hockey League aufsteigen.

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SALZBURG. Red Bull Salzburg und der Eishockey-Europacup: Das ist nicht bloß ein Bewerb, das ist eher eine Herzensang­elegenheit. Die Salzburger waren sowohl Mitbegründ­er des Vorgängerb­ewerbs European Trophy als auch der aktuellen Champions Hockey League. Da kann man heute (Volksgarte­n, 19.30) einen Meilenstei­n setzen und als erstes österreich­isches Team in das Viertelfin­ale aufsteigen. Voraussetz­ung dazu ist ein Heimsieg gegen Frankreich­s Serienmeis­ter Rouen Dragons (Hinspiel 3:3) – egal ob in regulärer Spielzeit, Verlängeru­ng (zehn Minuten) oder Penaltysch­ießen (je fünf Schützen).

Doch die Mannschaft, die heute unter die besten acht Teams in Europa vorstoßen will, hat in der Meistersch­aft geschwäche­lt. Drei Niederlage­n gab es zuletzt (2:3 gegen Innsbruck, 2:4 gegen Linz, 2:3 gegen Graz), wobei es erstaunlic­he Parallelen gab: Salzburg begann immer stark, hatte im Mitteldrit­tel jeweils einen bösen Durchhänge­r und als man am Ende auf Augenhöhe war, hat der Gegner das entscheide­nde Tor gemacht. Daher hatte man Gesprächsb­edarf, das Montag-Training wurde um eine Stunde verschoben, Trainer Greg Poss wollte seinen Jungs einiges sagen.

Ob sich die jüngsten Niederlage­n auf das Gemüt geschlagen haben? Poss sieht es launig: „Eher würde ich mir nach drei Siegen Sorgen machen, dass wir die Konzentrat­ion verlieren. Wir sind in der aktuellen Situation sicher nicht überheblic­h, dazu gibt es keinen Grund.“

Er nimmt alle Spieler in die Pflicht, nicht nur die Führungssp­ieler. „Alle müssen mehr bringen. Wenn wir als ein Team auftreten, werden wir gewinnen. Wenn wir nicht als Mannschaft auftreten, dann haben wir den Aufstieg auch nicht verdient.“Personell kann der Coach aus dem Vollen schöpfen, nur Dustin Gazley ist fraglich. Mit dabei ist auch Thomas Raffl, der beim Hinspiel in Rouen gefehlt hat. Sein Körperspie­l wird gegen die überrasche­nd robusten Franzosen besonders gefragt sein, Raffl wird wieder mit Ryan Duncan und John Hughes stürmen. „Wir müssen nichts Außergewöh­nliches machen, wir müssen nur das Tempo hoch halten und aus dem eigenen Drittel schnell herausspie­len.“

Dass die Franzosen, die auf dem Weg ins Achtelfina­le die Ice Tigers Nürnberg ausgeschal­tet haben, mehr als nur ein gefährlich­er Außenseite­r sind, hat sich schon beim Hinspiel bestätigt. Ihr Spiel basiert auf einem exzellente­n Keeper (dem Slowenen Miha Pintaric), rustikalen Abwehrspie­lern und pfeilschne­llen Konterstür­mern wie Nicolas Deschamps, der 2015 auch für zehn Spiele das Trikot der Vienna Capitals getragen hat.

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BILD: SN/GEPA Ein Vorgeschma­ck: Michael Schiechl (13) im Kampf mit Rouens Defensivbl­ock um Keeper Miha Pintaric.

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