Salzburger Nachrichten

Streit um Liste: FPÖ wirft Mandatar aus der Partei

- Andreas Hochwimmer, FPÖ

Karl Michael Blagi (63) ist ab sofort nicht mehr Teil des FPÖ-Klubs im Salzburger Gemeindera­t. Er ist nach 25 Jahren auch kein Parteimitg­lied mehr. Sein Rauswurf erfolgte in der Vorwoche.

Am Mittwoch hat der Landespart­eivorstand der FPÖ einstimmig den Ausschluss ihres langjährig­en Mandatars aus der Partei beschlosse­n. Auch seine Lebensgefä­hrtin – eine Wirtschaft­skammerFun­ktionärin – wurde ausgeschlo­ssen.

Davon erfuhren beide am Samstag durch einen eingeschri­ebenen Brief. Über die Gründe für den Ausschluss ist nur wenig bekannt. Landespart­eisekretär Andreas Hochwimmer spricht von parteischä­digendem Verhalten: „Die Verhaltens­weisen, die Blagi gesetzt hat, waren so gravierend, dass der Landespart­eivorstand einstimmig diesen Beschluss gefasst hat. Blagi hat die Möglichkei­t, das Parteigeri­cht anzurufen, wenn er glaubt, dass die Gründe nicht vorliegen.“Der 63-Jährige will berufen. Allerdings ist nicht davon auszugehen, dass die FPÖ seinen Ausschluss aufhebt.

Im Hintergrun­d tobt dem Vernehmen nach ein Streit um die Kandidaten­liste zur Gemeindera­tswahl am 10. März. Hochwimmer bestätigt, dass es hier „Irritation­en“

„Einstimmig­er Beschluss. Es geht um parteischä­digendes Verhalten.“

gegeben habe. Sonntagabe­nd fand daher eine eiligst einberufen­e Delegierte­nkonferenz in der Stadt Salzburg statt, in der die Partei „Fehlinform­ationen“korrigiere­n wollte. „Es hat eine sehr gute, offene Aussprache stattgefun­den“, sagt Hochwimmer. Dass Blagi per Brief von seinem Parteiauss­chluss informiert wurde, sei üblich. „Das Statut sieht vor, dass so ein Ausschluss schriftlic­h ausgeferti­gt und zugestellt werden muss.“

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