Todesstrecke wird nur mehr dreispurig
Der Umbau der Umfahrung von Bischofshofen sorgt für Aufregung. Mehr Staus sind zu befürchten.
Die berüchtigte Todesstrecke im Pongau, die Umfahrung von Bischofshofen, sorgt wieder für Aufregung. Vor wenigen Tagen haben Bauarbeiten auf der B311 begonnen. Anrainer, Autofahrer und Gemeindepolitiker befürchten mehr Staus.
Der Hintergrund: Auf der als Raserstrecke bekannten vierspurigen Straße mit einer zu niedrigen Beton-Mittelleitwand kam es immer wieder zu schweren Unfällen. In einem Fall, der zwei Todesopfer forderte, wurde neben dem Unfallverursacher auch die Asfinag verurteilt. Den Straßenerhalter trifft eine Mithaftung. Nun zieht er die Konsequenzen und baut die Schnellstraße auf drei Fahrstreifen um.
„Wir haben seit dem Urteil im Vorjahr untersucht, wie wir die Mittelstreifen-Absicherung dem Stand der Technik entsprechend umsetzen können“, erklärt Asfinag-Projektleiter Hanspeter Treichl auf SN-Anfrage. Das Ergebnis: Die notwendige stärkere, einen Meter hohe Mitteltrennwand mit einer Aufstellbreite von 80 Zentimetern sei auf der beste- henden Gesamtfahrbahnbreite nur bei drei Fahrstreifen möglich. Sonst würde es zu eng. Die alte, nur halb so hohe Wand wurde schon entfernt. Bereits nächste Woche soll das eine Million Euro teure Vorhaben abgeschlossen sein. Diese Woche gibt es je Rich- tung nur eine Spur. In den nächsten Jahren wird Richtung Zell am See nur ein Fahrstreifen führen, Richtung Salzburg (bergauf) bleiben zwei. Das Tempolimit 80 km/h bleibt. Eine Generalsanierung des Zubringers samt Verbreiterung auf vier Spuren sei in Planung, aber budgetbedingt nicht vor 2025 vorgesehen.
Vize-Bgm. Alois Lugger (ÖVP) kritisiert eine mangelnde Vorinformation durch die Asfinag. Möglicherweise wäre die Lage anders – mit Tempo 60 oder 70 – zu entschärfen. „Nächste Woche haben wir eine Besprechung mit den Einsatzorganisationen.“Aber die Sache sei „anscheinend gegessen“. „Wir sehen das Problem, dass wegen der Verengung der meiste Verkehr aus Salzburg wohl in Werfen ins Salzachtal abfahren wird. B’hofen wäre extrem betroffen.“Schon jetzt seien Kreisverkehre massiv belastet.