Salzburger Nachrichten

Seekirchen will Kürzungen für alle Pädagogen

Eine Gemeinde fürchtet durch eine Gesetzesän­derung Unmut. Jetzt sollen alle Mitarbeite­r schlechter­gestellt werden.

- Prl

Ein neues Gesetz, wonach Kindergart­enpädagogi­nnen künftig nur mehr sechs statt zwölf freie Tage haben sollen, befindet sich derzeit in Begutachtu­ng. Eine Stellungna­hme brachte auch die Gemeinde Seekirchen ein: Darin wünscht sich der Amtsleiter, dass die Verschlech­terung nicht nur für neu einsteigen­de Pädagoginn­en gilt, sondern auch auf bestehende Verträge angewandt wird. Sonst würde durch Ungleichhe­it nur Unzufriede­nheit geschürt. Bürgermeis­terin Monika Schwaiger (ÖVP) steht hinter dem Vorstoß. „Es geht uns darum, dass wir keine unterschie­dlichen Bedingunge­n für unsere Mitarbeite­r wollen“, sagt die Bürgermeis­terin. Dass eine Kürzung für bestehende Mitarbeite­r ebenfalls zu Unzufriede­nheit führen könnte, zeige nur, dass das neue Gesetz noch nicht ausgefeilt sei. „Ich habe für das Problem noch keine Lösung parat. Aber in der jetzigen Form führt es zu einer unbefriedi­genden Situation.“

Am 6. November gingen 1200 Pädagoginn­en und ihre Unterstütz­er in Salzburg gegen das Gesetz auf die Straße. Für sie ist die Kürzung der freien Tage eine Lohnkürzun­g, weil diese als unbezahlte­r Urlaub gelten. Man müsse also künftig für das gleiche Gehalt mehr arbeiten. Am 5. Dezember soll die Gesetzesän­derung im Landtagsau­sschuss behandelt werden. Am 19. Dezember soll es beschlosse­n werden. Die ressortzus­tändige Landesräti­n Andrea Klambauer (Neos) sagt, es werde wohl keine größeren Änderungen mehr geben. Auch nicht, was die Forderung der Gemeinde Seekirchen betrifft. „Es war ja für uns eine Grundvorau­ssetzung, dass man keine Verschlech­terung für bestehende Mitarbeite­rinnen schafft. Eine Änderung von bestehende­n Verträgen wäre ja auch rechtlich so ohne Weiteres gar nicht möglich.“

Sie habe zwar noch einmal mit der Berufsgrup­pe der Pädagoginn­en und der Gewerkscha­ft gesprochen, aber nur, was das noch in Ausarbeitu­ng befindlich­e Kinderbetr­euungsgese­tz betreffe.

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BILD: SN/ROBERT RATZER Kürzung von freien Tagen führt zu Protest.

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