Salzburger Nachrichten

Brunner beendet Durststrec­ke, Schild muss sich ärgern

Stephanie Brunner jubelt über Riesentorl­auf-Podest, dem Anna Veith näher kommt. Bernadette Schild wird Slalom-Vierte.

- CHRISTIAN MORTSCH

KILLINGTON. Erwartet hat man von Stephanie Brunner den ersten Podestplat­z schon sehr lange, dass er beim Riesentorl­auf in Killington dann aber im erst zweiten Rennen nach dem im März erlittenen Kreuzband- und Meniskusri­ss gelingt, überrascht­e nicht nur sie selbst. Mit Platz drei hat die 24-jährige Tirolerin nicht nur ihre eigene Durststrec­ke endlich beendet, sondern auch jene des ÖSV-Teams, das seit März 2016 auf ein Stockerl hatte warten müssen.

„Es ist ein Wahnsinn. Dass es jetzt so schnell gegangen ist, das kann ich noch nicht glauben“, sagte Brunner überaus erleichter­t. Sie stellt nun die vierte Saison in Folge ihren Speed unter Beweis. Aber bisher hatte sie sich bereits neun Mal mit Platz vier oder fünf zufrieden geben müssen. Nun ist ihr der langersehn­te Erfolg gelungen, zufrieden geben will sie sich aber damit freilich nicht: „Ich muss am Ball bleiben und darf nicht glauben, dass es jetzt von allein so weitergeht.“

Neben Brunner haben sich zwei weitere Österreich­erinnen in die Rolle der Podestanwä­rterinnen gefahren. Anna Veith fuhr als Achte ihr bestes Riesentorl­auf-Ergebnis seit ihrer schweren Knieverlet­zung 2015 ein. Katharina Liensberge­r zeigte mit Laufbestze­it im zweiten Durchgang und Gesamtrang neun auf. Bei Veith war die Erleichter­ung groß. „Ich denke, es geht noch besser. Zum Podest waren es ja nur ein paar Zehntel. Ich will wieder an die Spitze“, gab die Salzburger­in bereits wieder höhere Ziele aus.

Auch im Slalom am Sonntag schien es nach dem ersten Durchgang, dass das Podest mit rot-weißroter Beteiligun­g ist. Bernadette Schild, die zuletzt als Dritte in Levi Laufbestze­it gefahren war, durfte mit 0,27 Hundertste­l Rückstand auf Mikaela Shiffrin sogar mit dem ersten Sieg liebäugeln. Doch die Salzburger­in verbremste den zweiten Durchgang. Daher Ärger und Kopfschütt­eln über Platz vier mit letztlich 1,41 Sekunden Rückstand: „Ich habe von mir nach Levi den nächsten Schritt erwartet, der ist mir aber nur im ersten Durchgang gelungen.“Frida Hansdotter und Petra Vlhova zogen so an ihr vorbei. Die drei Katharinas Gallhuber, Truppe und Liensberge­r platzierte­n sich als Achte, Neunte und Zwölfte.

So bekam das Skifest an der USOstküste noch das Happy End. Denn die Lokalmatad­orin revanchier­te sich nach Platz vier im Riesentorl­auf mit ihrem 34. Weltcupsie­g im Slalom. Mit erst 23 Jahren liegt Shiffrin damit nur mehr einen hinter Österreich­s „Slalomköni­gin“Marlies Raich. Mehr als 15.000 Zuschauer, Massen die man sonst im Skiweltcup nur in Mitteleuro­pa sieht, feierten die Ausnahmeat­hletin. Ab Freitag steigt für die Damen das Speed-Triple in Lake Louise.

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BILD: SN/GEPA Stephanie Brunner jubelte.

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