Die Hamilton-Party im Hollywood-Stil
Zum Drüberstreuen gewann Weltmeister Lewis Hamilton auch noch zum Ausklang der Saison in Abu Dhabi und zog eine große Show ab.
Film- und Rapstar Will Smith war die prominente Verstärkung aus der Traumfabrik. Er trat im Mercedes-Overall auf, filmte und schwenkte die Zielflagge. Im Mittelpunkt des Formel1-Finales im Hollywood-Stil stand am Sonntag in Abu Dhabi aber der alte und neue Weltmeister. Der Brite Lewis Hamilton schüttelte einen weiteren Sieg scheinbar locker aus dem Ärmel.
Es war sein elfter in dieser Saison, sein 73. in der Formel 1 – und das nach seiner 83. Pole Position. „Ich bin so glücklich. Danke für die Unterstützung“, waren Hamiltons erste Worte nach dem Aussteigen aus dem Saisonauto, von dem er sich schon am Samstag nach dem Qualifying emotional verabschiedet hatte: „Ich werde das Auto im Mercedes-Museum oft besuchen.“
Das Podium vervollständigten die Dauergäste Sebastian Vettel und Max Verstappen. Vor der Zeremonie bezogen Hamilton und Vettel auch den zweifachen Ex-Weltmeister Fernando Alonso in die Interviews vor Publikum ein. Zuvor hatte das Trio in den Autos mit Donuts (Drehungen um die eigene Achse) viel Gummi in den Asphalt gebrannt.
Alonso sagte zu seinem (vorläufigen?) Abschied von der Formel 1: „Es hat Spaß gemacht, mit diesen Weltmeistern zu fahren.“In seinem 312. Grand Prix blieb dem Spanier mit Platz elf ein Zuwachs zu seinen insgesamt 1899 WM-Punkten verwehrt. Im kommenden Jahr will Alonso das Indy 500 gewinnen und damit nach Siegen in Monaco (Formel 1) und Le Mans (SportwagenWM) das Triple schaffen, das bisher nur dem Briten Graham Hill (1929– 1975) gelungen war. Hamilton („Es ist eine Ehre, gegen einen Mann wie ihn zu fahren“) und Vettel („Er ist Weltmeister und verdient es. Ich habe es genossen, näher an ihn heranzukommen“) überschütteten sich gegenseitig mit Komplimenten.
Bei der im arabischen Raum traditionell alkoholfreien Siegerzeremonie streifte Hamilton kurz den Oberteil seines Overalls ab und genoss die Ganzkörperdusche mit Rosenwasser aus den Champagnerflaschen. Im Schatten der Hamilton-Show brachte der Saisonabschluss unter dem Nachthimmel bei Flutlicht aber auch eine Reihe von packenden Überholduellen – unter anderem wieder einmal zwischen Max Verstappen und Esteban Ocon – und einen spektakulären Unfall. In der Anfangsphase berührte der Renault von Nico Hülkenberg den Haas von Romain Grosjean, drehte sich und landete mit den Rädern nach oben in den Planken. „Ich bin okay, hänge aber wie eine Kuh“, funkte der Deutsche aus dem Cockpit. Daniel Ricciardo wurde in seinem letzten Rennen für Red Bull Vierter, Kimi Räikkönen hatte bei seinem Ferrari-Abschied einen Defekt.