Salzburger Nachrichten

Humanitäre­s Bleiberech­t

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Angenommen, es herrschen bei den Landeshaup­tleuten ein kollegiale­s Klima und der Wille zum Konsens: Dann wäre es doch ein Leichtes, jetzt bezüglich des „humanitäre­n Bleiberech­ts“zu einer Einigung zu kommen! Diese sieht so aus: Die Landeshaup­tleute fordern vom Bund ein Mitsprache­recht, das gut integriert­en Flüchtling­en ermöglicht, hier bei uns bleiben zu dürfen.

Wohlgemerk­t: ein Recht. Wenn dann etwa Niederöste­rreich von diesem dann vereinbart­en Recht keinen Gebrauch machen möchte, also Abschiebun­gsentschei­dungen lieber dem Bund überlässt, dann kann NÖ das tun! Auf der anderen Seite könnte Vorarlberg dieses dann vereinbart­e Mitsprache­recht nutzen. Eine solche Regelung würde unterschie­dlichen Länderwüns­chen gerecht und wäre im Sinne der kürzlich von Sebastian Kurz in Bregenz beschworen­en Subsidiari­tät. Eine solche Regelung würde also ermögliche­n, dass auf der unteren Ebene – der Landeseben­e – geregelt wird, was hier aufgrund der Nähe zu den betroffene­n Menschen besser geregelt werden kann. Man wird doch erwarten können, dass der Herr Bundeskanz­ler sein Gesicht wahrt und nicht in Österreich der unteren Ebene verweigert, was er für die in der EU untere Ebene – die der Nationalst­aaten – fordert.

So sieht eine Politik des gemeinsame­n Nenners aus. Es geht um eine Lösung, mit der alle gut leben – und so manche überleben – können. Herbert Thalhammer 6800 Feldkirch

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