Als die Heeressportler Saalfelden verließen
Als das österreichische Bundesheer im Jahr 1962 mit der Installierung der Heeressportund Nahkampfschule (1999 umbenannt in HLSZ) die Basis für die Förderung des heimischen Spitzensportes legte, wurde die Wallnerkaserne in Saalfelden zu ei- nem zentralen Standort: Die 2. Lehrkompanie erhielt einen „Sportzug“. Dieser bestand bis zum Herbst 1983 und wurde mit der Übersiedlung nach Hochfilzen aufgelöst. Für die Verantwortlichen in Saalfelden kam der Schritt vor 35 Jahren ziemlich überraschend; der fehlende Platz oder die geringe Wertschätzung der Spitzensportler mögen für die Übersiedlung nach Hochfilzen ausschlaggebend gewesen sein. Dort hatte das Bundesheer das sogenannte Burschenhaus des Magnesitwerkes angekauft und entsprechend adaptiert. 21 Jahre später, im Jahr 2004, bezog das HLSZ 10 das neue Zuhause auf dem nahen Truppenübungsplatz. Der gehört, obwohl auf Tiroler Boden liegend, zum Militärkommando Salzburg.
Schon in den Anfängen war der „Sportzug“in Saalfelden mit prominenten Präsenzdienern besetzt: Hubert Neuper, Andreas Felder, Toni Innauer, Ernst Vettori, Franz Klammer, Harti Weirather, Erwin Resch, Walter Mayer – sie alle sahen sich mit der neuen staatlichen Sportförderung konfrontiert und mussten das militärische Prozedere über sich ergehen lassen. Wer die Kommandos der Ausbildner falsch interpretierte, musste strafweise „pumpen“– also Liegestütze abliefern. Toni Innauer erinnert sich: „Am ersten Abend brachte es unser Zug auf geschätzte 970 Stück.“Und weiter: „Den Rainermarsch brannten sie uns, ob Vorarlberger oder Tiroler, für den Rest unseres Lebens in unsere Köpfe.“Zehn Wochen mussten sie in Saalfelden aushalten, dann hatte der Sport wieder absoluten Vorrang. Amüsiert zeigten sich damals Innauer und Neuper über Militärkommandant Emil Spannocchi: Dieser beförderte beide zu Gefreiten, obschon sie noch Grundwehrdiener waren – ein Fehler des Offiziers, die Beförderten hatten ihren Spaß.
Mit der Übersiedlung von Saalfelden nach Hochfilzen wechselten auch zahlreiche für den Sport verantwortliche Heeresangehörige. Chef für fünf Jahre war der Saalfeldner Peter Bauhofer (Vater der mehrfachen österreichischen Langlaufmeisterin Doris und Opa der Biathlon-Hoffnung Julia Schwaiger), derzeit ist der frühere Biathlet Reinhard Grossegger Kommandant der 40 Leistungssportler.