Wenn der Bus vor der Nase wegfährt
Frau Dr. Anne Patzner hat mir mit ihrem Leserbrief in der Vorwoche aus der Seele gesprochen. Ihre Feststellungen, dass Busse Minuten später kommen oder bis zu zwei Minuten früher abfahren, kann ich nicht nur bestätigen, sondern damit ergänzen, dass der 7er-Obus innerhalb einer Woche zwei Mal ausfiel und nach 25 Minuten Wartezeit (bei einem 10erTakt) zwei Busse (fast) hintereinander kamen. Der Bus startet jeweils in Salzburg-Süd, also lediglich sieben Haltestellen vor der Haltestelle Überfuhrstraße/Diakoniezentrum, auf die sich meine Feststellungen beziehen. Auf dieser kurzen Strecke dürfte es also nicht der starke Verkehr sein, der diese Unregelmäßigkeiten verursacht (was auch mit meinen Beobachtungen übereinstimmt). Was die Logistik in der Linienführung betrifft (z. B. fährt der Anschlussbus oft vor der Nase weg u. a.), gäbe es sicher wesentliche Verbesserungen, daher appelliere ich auch – wie Frau Dr. Patzner – an die Vorstände der Salzburg AG, sich selbst als Fahrgast einen Tag lang zu informieren. Leider muss ich den Medienmeldungen der letzten Zeit zustimmen, dass die Ursachen dieser Missstände bei der mehrmals angeprangerten Personalsituation oder sonstiger unzureichender Organisation liegen. Es dürfte das Thema Stadtbusse in der Prioritätenliste zu weit hinten platziert sein. Nicht umsonst hat erst eine Aufsichtsratssitzung zu längst fälligen Handlungen des Vorstandes der Salzburg AG geführt.
Ich bin ein notorischer ÖffiBenützer und kann daher viele Erfahrungen einbringen. Es wäre allerdings wünschenswert, wenn die Verantwortlichen in der Salzburg AG auch mithelfen würden, dass Salzburg der Titel „Stauhauptstadt“abgesprochen wird, unter den derzeitigen Umständen werden Umstiegswillige auf Öffis immer wieder abgeschreckt werden. Am leichtesten bewältigbar wäre, dass die Hotline beim Salzburger Verkehrsverbund wenigstens kompetente Auskunft gibt, falls es (begründete) Veränderungen im Fahrplan gibt. Dr. Jakob Weilharter, Schreiben Sie uns!