Neue Ortschefs in Radstadt und Maria Alm
Pongauer Langzeit-Bürgermeister tritt nicht mehr an. Die Suche nach Kandidaten zieht sich.
In den meisten Gemeinden sind die Weichen für die Bürgermeisterwahlen am 10. März gestellt. Aber in einigen zieht sich die Kandidatensuche bis ins neue Jahr hinein.
Besonders spannend ist es in Radstadt. Dort wagt sich keine Partei aus der Deckung. Fest steht nun, dass der 63-jährige LangzeitStadtchef Josef Tagwercher (ÖVP) nicht mehr antreten wird. Das hat er am Gemeindeparteitag am Freitag mitgeteilt. Wer soll ihm nachfolgen? In der ÖVP ist von zwei, drei Optionen die Rede. Um Weihnachten soll man mehr wissen. Tagwercher ist seit 1994 in der Gemeindepolitik, seit 1999 Bürgermeister. Er blickt auf „25 gewaltig gute Jahre“zurück.
Die SPÖ wartet ab, „weil wir nicht wissen, was die ÖVP vorhat“, sagt Vize-Bgm. Johann Warter. „Wir wollen uns strategisch ausrichten und werden uns sehr spät entscheiden – spätestens am 7. Jänner.“„Wie es ausschaut“, werde er sich neuerlich bewerben – natürlich ohne dem Parteigremium vorzugreifen. Beruflich ist Warter Amtsleiter in der Nachbargemeinde Untertauern.
Der lachende Dritte könnte die FPÖ um den Unternehmer, Nationalratsabgeordneten und Stadtrat Christian Pewny sein. Aber auch die FPÖ lässt sich Zeit. Pewny sagt, dass Mitte Dezember die Entscheidung fallen soll. In Maria Alm tritt Bürgermeister Alois Gadenstätter von der Wählergemeinschaft Pro Maria Alm (WPM) nicht mehr an. Die WPM, die sich zum Teil aus ehemaligen ÖVP-Leuten rekrutierte, trat 2009 erstmals an. In der Stichwahl setzte sich Gadenstätter durch und brach so die jahrzehntelange Vorherrschaft der ÖVP. In der laufenden Legislaturperiode verfügt die WPM über eine absolute Mehrheit. Sie nützt deshalb die Gelegenheit, schon am 13. Dezember in der Gemeindevertretung einen neuen Bürgermeister zu wählen. Es ist der Gemeindevertreter Siegfried Rainer, Angestellter bei der Pinzgau Milch und Obmann des Eisschützenvereins.
Bei der Wahl im März bekommt es Rainer mit einem Herausforderer zu tun, der einen in der Lokalpolitik bekannten Namen trägt: Hermann Rohrmoser ist der Bruder des Saalfeldener Bürgermeisters Erich Rohrmoser, und wie dieser in der SPÖ. Der gelernte Tischler engagiert sich in Maria Alm seit zehn Jahren in der Gemeindepolitik. Er sagt, viele Projekte beträfen sowohl Maria Alm als auch Saalfelden. Da sei ein gute Beziehung zur Nachbargemeinde sicher kein Nachteil.
In der ÖVP ist noch nicht entschieden, wer bei der Bürgermeisterwahl ins Rennen geht. Es gebe mehrere Kandidaten, sagt Ortsparteiobmann Sepp Schwaiger. Die ÖVP will die Absolute der WPM brechen.