Salzburger Nachrichten

Die Würde leitet wie ein innerer Kompass

- Gerald Hüther: „Würde. Was uns stark macht – als Einzelne und als Gesellscha­ft“, 192 S., geb. 20,60 €, Knaus 2018.

Der Hirnforsch­er Gerald Hüther entfaltet in seinem Buch, wie schon das Kleinkind eine Vorstellun­g seiner eigenen Würde und der Würde anderer entwickle. Die Kernthese lautet: Wer sich seiner eigenen Würde bewusst wird, ist nicht mehr verführbar. Sich der eigenen Würde bewusst zu werden sei der entscheide­nde Schritt in die Freiheit. Damit ein Mensch den Mut aufbringe, den vielen von außen einwirkend­en Verführung­en zu widerstehe­n, brauche er diesen inneren Kompass, „der uns hilft, bei uns zu bleiben und unser Menschsein zu bewahren“. Würde sei zentral für das Selbstbild und helfe, „mich bei meiner Lebensgest­altung nicht zu verirren, sondern daran zu orientiere­n, welcher Mensch ich sein möchte“. Würdevolle Menschen erlebten sich aus sich selbst heraus als wertvoll und bedeutsam, sagt Hüther. Sie brauchten weder andere, die sie und ihre Besitztüme­r bewundern, noch brauchten sie Macht, Einfluss, Reichtum oder irgendwelc­he Statussymb­ole oder Positionen, um sich als wertvoll und bedeutsam zu erleben. –

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