Die Würde leitet wie ein innerer Kompass
Der Hirnforscher Gerald Hüther entfaltet in seinem Buch, wie schon das Kleinkind eine Vorstellung seiner eigenen Würde und der Würde anderer entwickle. Die Kernthese lautet: Wer sich seiner eigenen Würde bewusst wird, ist nicht mehr verführbar. Sich der eigenen Würde bewusst zu werden sei der entscheidende Schritt in die Freiheit. Damit ein Mensch den Mut aufbringe, den vielen von außen einwirkenden Verführungen zu widerstehen, brauche er diesen inneren Kompass, „der uns hilft, bei uns zu bleiben und unser Menschsein zu bewahren“. Würde sei zentral für das Selbstbild und helfe, „mich bei meiner Lebensgestaltung nicht zu verirren, sondern daran zu orientieren, welcher Mensch ich sein möchte“. Würdevolle Menschen erlebten sich aus sich selbst heraus als wertvoll und bedeutsam, sagt Hüther. Sie brauchten weder andere, die sie und ihre Besitztümer bewundern, noch brauchten sie Macht, Einfluss, Reichtum oder irgendwelche Statussymbole oder Positionen, um sich als wertvoll und bedeutsam zu erleben. –