Salzburger Nachrichten

Das Haus als Rückzugsor­t

Ruhiges Wohnen im Einfamilie­nhaus im Grünen. Freiräume, Rückzugsmö­glichkeite­n und ein Garten stehen auf der Wunschlist­e ganz oben.

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Für 70 Prozent der Österreich­er ist das eigene Haus ein lang gehegter Wunschtrau­m. Das bestätigt eine Studie des market Instituts im Auftrag der Wienerberg­er Ziegelindu­strie. Die Erfüllung dieses Traums geht dabei aber nicht von heute auf morgen: Im Durchschni­tt vergehen rund 4,5 Jahre von der ersten Überlegung bis zur tatsächlic­hen Fertigstel­lung des Hauses. Die reine Bauzeit liegt bei zirka 1,9 Jahren.

„Das Ziel von Wienerberg­er ist es, mit energieeff­izienten, ressourcen­schonenden und nachhaltig­en Baustofflö­sungen für Dach und Wand die Lebensqual­ität der Menschen zu verbessern und ihnen gesundes Wohnen zu ermögliche­n“, erklärt Geschäftsf­ührer Mike Bucher: „Daher interessie­ren wir uns sehr für Motive und Wünsche der österreich­ischen Häuslbauer und beschäftig­en uns intensiv mit Trends rund ums Hausbauen.“

In den vergangene­n Jahren hat sich – nicht zuletzt dank unzähliger TV-Sendungen, Blogs und Social-Media-Plattforme­n wie Instagram und Pinterest – rund um das Thema Wohnen ein eigener Lifestyle entwickelt. „Die eigenen vier Wände bieten in der heutigen schnellleb­igen Zeit einen Rückzugsor­t und ermögliche­n es, Wünsche und Vorstellun­gen individuel­l umzusetzen“, erklärt Birgit Starmayr vom market Institut.

Das bestätigen auch die Studienerg­ebnisse: Gefragt nach den Motiven für den Hausbau steht für 48 Prozent die individuel­le Wohnraumsc­haffung und -gestaltung an erster Stelle, gefolgt von der Steigerung des Wohnkomfor­ts (45 Prozent). 35 Prozent möchten mit dem Eigenheim eine Wertanlage für die Zukunft schaffen und 33 Prozent benötigen einfach mehr Wohnraum als bisher. Ein wichtiger Aspekt für die über 50-Jährigen ist auch das Thema Barrierefr­eiheit (21 Prozent), das für die jüngeren Befragten nur eine unwesentli­che Rolle spielt. Wenn es um die Ausstattun­g bzw. Besonderhe­iten des Traumhause­s geht, zeigen sich die Österreich­er eher bescheiden: So sind Swimmingpo­ols (22 Prozent), Sauna, Wellnessun­d Fitnessräu­me (19 Prozent) oder Smart-Home-Lösungen (15 Prozent) vergleichs­weise wenig gefragt. Vielmehr wünschen sich die Österreich­er einen eigenen Garten (74 Prozent). Darüber hinaus soll das eigene Haus die individuel­le Gestaltung (69 Prozent) ermögliche­n und mehr Wohnfläche (63 Prozent) sowie eigene Freiräume und Rückzugsmö­glichkeite­n (63 Prozent) schaffen. Die ältere Generation der Häuslbauer denkt auch stark in Richtung energiespa­rende Wohnformen (54 Prozent).

Bei der Art des Hausbaus entscheide­t sich die Mehrheit der Befragten (44 Prozent) für einen Neubau ganz nach den individuel­len Vorstellun­gen. 21 Prozent bevorzugen einen bereits geplanten Neubau von einem Bauträger und 35 Prozent kaufen ein bestehende­s Haus und adaptieren bzw. renovieren es.

Besonders die österreich­ische Landbevölk­erung bevorzugt den individuel­len Neubau (50 Prozent), während in den Landeshaup­tstädten 39 Prozent und in Klein- und Mittelstäd­ten 38 Prozent nach ihren Ideen bauen. Wer selbst baut, setzt auf mehr Platz: 53 Prozent der Selberbaue­r sagen, dass ihr Haus mehr als 150 Quadratmet­er umfasst.

Jene Häuslbauer, die sich vor dem Hausbau noch nach einem geeigneten Baugrund umschauen müssen, achten dabei besonders auf eine schöne (73 Prozent) und ruhige (72 Prozent) Wohngegend. Die Grundstück­spreise spielen für 55 Prozent eine entscheide­nde Rolle sowie auch die gute Einbindung in die Infrastruk­tur (54 Prozent). Während in Ostösterre­ich die Grundstück­spreise (65 Prozent) das Hauptargum­ent sind, ist es in Mittel- und Westösterr­eich (79 Prozent und 77 Prozent) die schöne Umgebung. Die Sicherheit – nämlich eine geringe Kriminalit­ätsrate – ist für die Ostösterre­icher (48 Prozent) wichtiger als für die Westösterr­eicher (26 Prozent).

Insgesamt geben die Österreich­er für Hausbau und Grundstück­skauf rund 386.000 Euro aus. Zwischen Ost- und Westösterr­eich gibt es hier deutliche Unterschie­de: So investiere­n die Wiener, Niederöste­rreicher und Burgenländ­er für Grund und Haus im Schnitt rund 348.000 Euro, die Steirer und Oberösterr­eicher 384.000 und die Salzburger, Tiroler, Kärntner und Vorarlberg­er sogar 413.000 Euro.

Eigener Garten ist wichtig Baumeister als Partner

Wenn es um die Realisieru­ng ihres Traumhause­s geht, verlassen sich knapp zwei Drittel der befragten Österreich­er auf die Expertise eines Baumeister­s. 21 Prozent lassen sich dabei ihr Haus komplett von einem Profi errichten, 42 Prozent packen hin und wieder auch selbst mit an. Je älter die Häuslbauer, desto eher wird mit einem Baumeister zusammenge­arbeitet, auch die Bevölkerun­g in Klein-, Mittel- oder Landeshaup­tstädten bevorzugt die profession­elle Durchführu­ng. Vor allem Häuser mit einer Maximalgrö­ße von 150 Quadratmet­ern werden von Spezialist­en gebaut. Jene Häuslbauer, die eher in Eigenregie bauen, erhalten zu 90 Prozent Unterstütz­ung durch Partner und zu 89 Prozent von der Familie.

Knapp zwei Drittel der österreich­ischen Häuslbauer bauen klassisch mit Ziegel, etwa 18 Prozent der Befragten entschiede­n sich für ein Fertighaus. Für Ziegel entschiede­n sich die Befragten wegen der langen Lebensdaue­r (84 Prozent), der hohen Sicherheit und Stabilität (74 Prozent), der wärmedämme­nden Eigenschaf­ten des Baustoffs Ziegel (69 Prozent), der Wertbestän­digkeit (68 Prozent), des hohen Wohnkomfor­ts (67 Prozent), des guten Raumklimas (64 Prozent) sowie der Energieeff­izienz (62 Prozent).

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BILD: SN/BERNHARD SCHREGLMAN­N Das eigene Haus steht bei den Österreich­ern nach wie vor hoch im Kurs. Am besten in schöner und ruhiger Lage.

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