Salzburger Nachrichten

Der STC ist in sportliche­n Nöten

Der Salzburger Tennis-Traditions­verein sucht für die Bundesliga Sponsoren.

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SALZBURG. Für den 1. Salzburger Tennisclub könnte die vergangene Bundesliga-Saison auch gleich die letzte gewesen sein. Nach dem Abgang von Manager Stefan Schiess sind dem Meister von 2017 die Sponsoren abhandenge­kommen. Schiess, der den Club 18 Jahre lang sportlich gemanagt hat, ist nur schwer zu ersetzen. „Schiess hat uns erst im November mitgeteilt, dass er den Club verlassen wird, und für einen entspreche­nden Nachfolger blieb zu wenig Zeit“, sagt Clubpräsid­ent Florian Kreibich. Schiess hatte ja zuletzt mitgeteilt, dass er beim Salzburger Tennisclub keine Zukunft mehr für sich sehe. „Wenn wir keinen Nachfolger mehr finden“, sagt Kreibich, „dann werden wir dem Österreich­ischen Tennisverb­and bis Weihnachte­n mitteilen, dass wir aus der Bundesliga aussteigen.“Das hat Folgen: Der Verband würde in solch einem Fall eine Strafe in Höhe von 3500 Euro verhängen und dem Verein eine dreijährig­e Bundesliga-Sperre auferlegen.

Der Geschäftsf­ührer des Salzburger Tennisverb­ands, Erich Mild, meinte im SN-Gespräch: „Wir sind sehr besorgt um den STC und auch erstaunt. Denn vor einiger Zeit hätten wir einen Vorschlag mit einem Interessen­ten gehabt, der die Tennisschu­le und das sportliche Management hätte übernehmen können – das wurde abgelehnt“, so Mild.

Dass der gesamte 1. STC Stiegl in Finanznöte­n sei – Insider sprechen von 300.000 Euro Schulden –, dagegen verwahrt sich der Clubpräsid­ent: „Wir sind mit unseren rund 370 Mitglieder­n gut aufgestell­t und haben mit Ende des Jahres sogar nur mehr einen Kredit zu bedienen“, sagt Kreibich und ergänzt: „Wir wissen aber, dass wir nach einem Gutachten in fünf bis sechs Jahren die Halle kosteninte­nsiv erneuern müssen.“Sparpotenz­ial gebe es immer: Zuletzt wurden die Personalko­sten halbiert.

Der Ex-STC-Manager Stefan Schiess wird kommende Saison für den Zweitliga-Aufsteiger Radstadt arbeiten. Ob einige der STCBundesl­iga-Sponsoren auch dorthin wechseln würden, ist noch nicht bekannt. Radstadt will in der kommenden Saison auf viele junge Salzburger Spieler setzen – etwas, worauf der STC zuletzt häufig verzichtet hatte.

„Wir sind im Verein finanziell gut aufgestell­t.“

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Florian Kreibich, STC-Präsident

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