Weihnachten zur Stunde null
Rund um den 24. Dezember hat die Politik Pause und das ist gut so. Und doch gibt es eine Politiker-Rede zum Weihnachtsfest, die einem fast so viele Ehrfurcht-Schauer über den Rücken jagt wie „Stille Nacht! Heilige Nacht!“: die Radioansprache von Bundeskanzler Leopold Figl zu Weihnachten 1945.
Es existiert davon keine Originalaufnahme, Figl hat die Rede aber knapp vor seinem Tod 1965 mit schon brüchiger Stimme noch einmal auf Band gesprochen: „Ich kann euch zu Weihnachten nichts geben. Ich kann euch für den Christbaum, wenn ihr überhaupt einen habt, keine Kerzen geben. Kein Stück Brot, keine Kohle zum Heizen, kein Glas zum Einschneiden. Wir haben nichts. Ich kann euch nur bitten: Glaubt an dieses Österreich.“ LESERFORUM@SN.AT