Keine schnelle Lösung. Sondern eine gute.
Die Regierung kann’s auch keinem recht machen. Drückt sie aufs Tempo, muss sie sich nachsagen lassen, übers Parlament drüberzufahren. Nimmt sie sich – wie derzeit im Fall der Pflege – ein Jahr Zeit, um mit Betroffenen und Experten zu beraten, wird sie (unter anderem vom ORF) der Untätigkeit geziehen. Dabei ist es die richtige Vorgangsweise. Die Frage, wie eine steigende Zahl alter Menschen von einer sinkenden Zahl junger Menschen gepflegt werden soll, muss nicht schnell beantwortet werden – es sind noch einige Jahre Zeit. Nein: Sie muss gut und nachhaltig beantwortet werden. Gesucht ist eine Finanzierungslösung, die auf breiten Schultern (also nicht nur auf den Schultern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern) ruht. Gesucht ist eine Ausbildungslösung, die den Mangel an Pflegenden behebt und neue Berufsbilder entstehen lässt – warum nicht Pflegeassistenz als Lehrberuf? Gesucht ist die Möglichkeit, die Roboterisierung so in den Pflegealltag einzubauen, dass sich die Pflegenden noch besser um die zu Pflegenden kümmern können. Gesucht ist eine große, eine gute Lösung. So viel Zeit muss sein.