Salzburger Nachrichten

Seniorench­efin: „Reform der Kassen ist verfassung­swidrig“

- a.k.

Das Gesetz der Regierung zur Sozialvers­icherungsr­eform könnte vor dem Verfassung­sgerichtsh­of landen – und zwar ausgerechn­et auf Betreiben der langjährig­en ÖVPPolitik­erin Ingrid Korosec. Die Obfrau des ÖVP-Seniorenbu­ndes stößt sich daran, dass in den Gremien der reformiert­en Sozialvers­icherungen zwar die Vertreter der Arbeitgebe­r und der Arbeitnehm­er Sitz und Stimme hätten, nicht aber die Vertreter der Senioren. Dabei stellten diese mit 2,4 Millionen der Beitragsza­hler fast ein Drittel der Mitglieder und leisteten mit Beiträgen von 5,1 Prozent ihres Einkommens sogar einen höheren Beitrag als Arbeitnehm­er (3,87 Prozent) und Arbeitgebe­r (3,78 Prozent). Es widersprec­he dem Gleichheit­sgrundsatz, dass die Senioren, deren Dachorgani­sation sogar den offizielle­n Status eines Sozialpart­ners habe, nicht gleichbere­chtigt mitentsche­iden könnten, argumentie­rt die einstige Volksanwäl­tin und jetzige Seniorench­efin Korosec. „Das werden wir uns nicht gefallen lassen“, sagte sie am Freitag.

Um die Legitimier­ung der Sozialvers­icherungsg­remien zu erhöhen, kann sich die Seniorench­efin Sozialwahl­en nach deutschem Muster vorstellen. Dabei könnten die Vertreter in den Versicheru­ngsgremien direkt gewählt werden. Aufgrund ihrer Stärke wären dann die Senioren jedenfalls bestens repräsenti­ert, sagte Korosec.

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