Höhere Stromkosten für die Stadt
Nach Ausschreibung verlangt die Salzburg AG 350.000 Euro mehr pro Jahr.
SALZBURG. Seit Stadtwerke und SAFE im Jahr 2000 zur Salzburg AG fusioniert sind, hatte die Stadt Salzburg einen Rahmenvertrag über die Energielieferungen bekommen. Soll heißen: Die Stadt bezieht automatisch Strom, Gas und Fernwärme von der Salzburg AG, an der sie auch beteiligt ist. In Summe liegt die Rechnung jährlich bei rund 6,3 Millionen Euro, die Stromrechnung allein beläuft sich auf 2,78 Millionen Euro.
Diese Rahmenverträge wurden immer wieder verlängert. Die ehemalige Baustadträtin Barbara Unterkofler (früher Neos, jetzt ÖVP) hat das 2017 nicht mehr gemacht. Sie beharrte auf einer Ausschreibung. An der jetzt erfolgten Ausschreibung bzw. der EU-weiten Bewerbererkundung hat sich lediglich die Salzburg AG beteiligt. Herausgekommen ist ein viel höherer Preis für die Stadt, nämlich 5,9 Cent anstelle von 4,05 Cent bisher. Begründet wird das im Amtsbericht damit, dass die Salzburg AG bei ihrem Angebot den Preis der Strombörse in Leipzig zugrunde legt. Das Letztangebot der Salzburg AG bedeutet für die Stadt 2019 Mehrkosten zwischen 350.000 und 400.000 Euro pro Jahr. Gerechnet auf drei Jahre Vertragsdauer sind es im Schnitt netto 312.000 Euro mehr pro Jahr.
Etwas, das die SPÖ nicht hinnehmen will. Sie ist mit dem Amtsbericht „auf Klub“gegangen. Der neue Energieliefervertrag wurde vorerst nicht beschlossen. SPÖ-Gemeinderat Hermann Wielandner sagt: „Wir empfinden den Preis als viel zu hoch. Es kann nicht sein, dass die Stadt mit einer viel höheren Abnahmemenge von Strom den gleichen Preis zahlt wie ich mit meinem Privat-Tarif zu Hause.“
Sollte die Salzburg AG nicht nachbessern, werde man das Angebot verwerfen und die Ausschreibung wiederholen müssen, sagt Wielandner. Das sieht auch die Bürgerliste so. „Es geht nicht, dass sich das Management bei Verhandlungen mit der Stadt auf die Entwicklung an der Strombörse zurückzieht“, so Inge Haller. Entweder werde neu verhandelt oder neu ausgeschrieben.
„Den Preis für die Stadt empfinden wir als zu hoch.“