Die Causa Buwog im Überblick
September 2000: Finanzminister Grasser kündigt den Verkauf von zirka 60.000 Bundeswohnungen an.
2002:
Die US-Bank Lehman Brothers erhält den Auftrag zur Privatisierung der Bundeswohnungen und bekommt dafür 10,6 Mill. Euro.
2003:
Nationalrat stimmt für den Verkauf der Bundeswohnungen.
Juni 2004:
Die Republik verkauft die Bundeswohnbaugesellschaften an ein „Austro-Konsortium“(Raiffeisen Landesbank OÖ, Immofinanz, Wiener Städtische/VIG, Oberösterreichische Landesbank und Oberösterreichische Versicherung) um 961 Mill. Euro.
2006:
Die Finanzbehörde mietet sich in das Linzer Bürohaus Terminal Tower ein, nachdem Grasser sein Okay gegeben hat.
2007:
Der Rechnungshof kritisiert die Privatisierung der Bundeswohnungen, sie seien zu billig verkauft worden.
September 2009:
Medien berichten, dass bei Razzien bei der Immofinanz Zahlungen von 9,6 Mill. Euro an Peter Hochegger gefunden wurden, es sei ein Erfolgshonorar bei der Buwog-Privatisierung gewesen. Walter Meischberger und Hochegger erstatten Selbstanzeige, weil sie das Geld nicht versteuert hatten.
Oktober 2009:
Die grüne Gabriela Moser zeigt Hochegger, Meischberger, Grasser und Plech bei der Staatsanwaltschaft wegen Korruptionsverdachts an.
Jänner 2010:
Medienberichte zu Korruptionsverdacht gegen Grasser bei der Einmietung der Finanzbehörde in den Linzer Terminal Tower – 200.000 Euro flossen an Meischberger und Hochegger.
September 2010:
Erste Einvernahme Grassers bei der Staatsanwaltschaft zum Thema Buwog.
2011:
Hausdurchsuchungen bei Grasser an mehreren Wohnorten.
April/Mai 2012:
Grasser weist im Anti-Korruptions-U-Ausschuss des Parlaments alle Vorwürfe zurück.
Jänner 2013:
Nach über eineinhalbjährigem Rechtsstreit werden die in Liechtenstein bei einem Treuhänder Grassers beschlagnahmten Akten an die Wiener Staatsanwaltschaft übergeben.
2014:
Nach zweijähriger Wartezeit werden Hunderte Kontoauszüge aus der Schweiz an die Wiener Korruptionsstaatsanwaltschaft geliefert (WKStA).
2015:
Nach einer Justizpanne, die zu einer einjährigen Verzögerung führte, stellt das Oberlandesgericht (OLG) Wien fest, dass bei Meischbergers Anwalt sichergestellte Akten genutzt werden dürfen.
Juli 2016:
Die WKStA erhebt Anklage gegen Grasser, Meischberger, Hochegger, Plech und zwölf weitere wegen Korruptionsverdachts.
April 2017:
Die über 800 Seiten umfassende Anklage ist rechtskräftig, das OLG Wien weist die Einsprüche großteils ab. Nur eine Anklage wird zurückgezogen, damit verbleiben 15 Angeklagte.