Tobias Moretti muss auf die Achterbahn
WIEN. Der ORF startet die neuen Folgen der „Landkrimis“mit einer Wien-Ausgabe: Heute, Mittwoch, gibt Tobias Moretti einen korrupten Polizisten, dem zu den Weihnachtsfeiertagen sein zwölfjähriger Sohn vor die Tür gesetzt wird – was ihm überhaupt nicht passt.
In „Achterbahn“(20.15 Uhr, ORF eins) führt Wolfgang Murnberger Regie. Für den gebürtigen Niederösterreicher lag in der Mischung aus Rotlichtmilieu und Vater-SohnThema der Reiz des Projekts. „Wir überlegten uns, wie man dem eine emotionale Ebene geben kann“, beschreibt er. „Nur Schießerei bringt es auch nicht.“Der Stoff, aus dem Rupert Henning das Drehbuch gemacht hat, geht eigentlich auf eine Geschichte aus den 90ern zurück. Nur dass die Handlung nun einen persönlicheren Touch bekommen hat. „Es entstand die Idee, den Vater-Sohn-Konflikt in die Geschichte hineinzutragen. Es war spannend, ihm dieses Kind hinzustellen, das er nicht will.“
Zunächst stehen die Unterwelt-Verstrickungen von Josef „Seff“Vilser (Moretti) im Vordergrund, während ihm ein kritischer Kollege (Stefan Pohl) zusehends auf die Nerven geht. Und der Sohnemann (Sandro Eder)? Der wird kurzerhand mit in den Dienst genommen. „Er wollte ja den Papa bei der Arbeit sehen“, sagt Vilser selbst.
Seinen Teil dazu beitragen kann auch Christopher Schärf, der den Zuhälter Rabitsch gibt. Und Andreas Lust gefällt als rechte Hand des Unterwelt-Capos. Insgesamt sei Murnberger jedenfalls diese Art der Handlung näher als Whodunit-Krimis. „Es ist dankbarer, so etwas zu erzählen. Und ehrlich: Die interessanteren Figuren sind ja immer die Mörder, nicht die Ermittler.“
Die Handlung führt Vilser und Sohn in den Prater. Und das war auch für den Darsteller bewegend: „Tobias (Moretti, Anm.) ist für uns erst das zweite Mal in seinem Leben Achterbahn gefahren ist. Der hat wirklich mehr Angst als der Bub!“