Salzburg AG muss Geld abliefern
Die Eigentümer erhöhen die Gewinnausschüttung – für das Verkehrsbudget.
SALZBURG. 60 Prozent des Gewinns liefert die Salzburg AG üblicherweise an ihre Eigentümer ab – an Land und Stadt Salzburg sowie an die Energie AG Oberösterreich. Im Vorjahr wurden in Summe 24,5 Millionen Euro ausgeschüttet.
Nächstes Jahr werden es wohl mehr sein. Denn auf Wunsch des Landes Salzburg wird die Dividende auf 70 Prozent erhöht. Das hat der Aufsichtsrat am Dienstag beschlossen. Macht für die Eigentümer 3,8 Millionen Euro mehr. Für das Land ist das ein Plus von 1,6 Millionen Euro, für die Stadt 1,2 Millionen Euro.
Aus dem Büro des Aufsichtsratsvorsitzenden, LH Wilfried Haslauer (ÖVP), heißt es: „Wir brauchen mehr Geld für den Verkehrsbereich, weil wir hier auch kräftig investieren – etwa in billigere Tickets oder den zweigleisigen Ausbau.“Die höhere Dividende sei da nur ein Beitrag, decke aber bei Weitem nicht die Kosten, die nun vom Land für den Verkehr aufgewendet würden. Die Stadt stimmt der höheren Dividende zu. „Wir tragen das mit, stecken das Geld dieser Sonderdividende aber wieder in den Verkehr“, sagt SPÖ-Vizebürgermeister Bernhard Auinger.
Der Vorstand hat am Dienstag auch die aktuellen Geschäftszahlen präsentiert. Demnach steuert die Salzburg AG auch heuer auf einen Rekordgewinn zu – trotz Obuskrise. Was heißt, dass die beiden Vorstände im Frühjahr erneut mit einer kräftigen Bonuszahlung rechnen dürfen. 89.000 Euro Prämie brutto und damit zusätzlich 40 Prozent des Fixgehalts gab es 2017 sowohl für Leonhard Schitter als auch für Horst Ebner. Etwas, das SPÖ-Chef Walter Steidl bereits infrage gestellt hat – angesichts der Turbulenzen im Verkehrsbereich. Steidl fordert Konsequenzen. „Die Salzburger sind mit Teuerungen bei Strom und Gas konfrontiert und die Vorstände bekommen für nicht zufriedenstellende Arbeit im Bereich Verkehr auch noch Bonuszahlungen? Das kann’s wohl nicht sein.“Intern wird mittlerweile auch diskutiert, ob Horst Ebner denselben Bonus erhalten soll wie Leonhard Schitter.
Beschlossen hat der Aufsichtsrat am Dienstag auch das Investitionsprogramm: 2019 investiert die Salzburg AG 137,3 Millionen Euro – nach 136 Millionen Euro im laufenden Jahr. Das Geld fließt in den Ausbau der Übertragungsund Verteilernetze (66,1 Mill.), den Glasfaser- und Breitbandausbau (24,2 Mill.), den Obus-Bereich (22,4 Millionen Euro), die Erzeugung erneuerbarer Energien (8,8 Mill.) sowie die Lokalbahn (4,4 Mill.). Zwei Millionen Euro steckt das Unternehmen in den Bau von E-Ladestationen.