Salzburger Nachrichten

Bettelverb­ot: Neuer Anlauf für Abschaffun­g

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Die Bürgerlist­e wird heute, Mittwoch, einen Dringlichk­eitsantrag im Gemeindera­t einbringen. Das sektorale Bettelverb­ot soll nach drei Jahren sofort abgeschaff­t werden. Begründung: „Es ist verfassung­swidrig. Ganz einfach. Wir feiern am 17. Dezember das Jubiläum, zehn Jahre Menschenre­chtsstadt zu sein. Es wäre ein würdiger Anlass, auch menschenre­chtskonfor­m zu handeln“, sagt Klubchef Helmut Hüttinger.

Die Verordnung für das Bettelverb­ot aus 2015 hat der Verfassung­sgerichtsh­of im Vorjahr gekippt. Die viel weiter gefasste Verordnung aus 2016 dürfte erst im kommenden Jahr zur Behandlung auf dem Tisch der Höchstrich­ter landen. Hüttinger (im Zivilberuf Anwalt) wettet darauf, dass der VfGH auch diese Verordnung der Stadt Salzburg kippt.

Der Dringlichk­eitsantrag der Bürgerlist­e wird heute keine Aussicht auf Erfolg haben. ÖVP und SPÖ haben angekündig­t, am Bettelverb­ot nicht rütteln zu wollen. „Sie sollen sich noch einmal damit beschäftig­en und darüber nachdenken“, sagt Hüttinger.

SPÖ-Vizebgm. Bernhard Auinger sagt: „Ich verstehe nicht, warum man das jetzt aufgreift. Es geht ganz klar gegen das Stimmungsb­ild in der Bevölkerun­g.“Auch Bgm. Harald Preuner (ÖVP) ist überrascht vom Antrag der Bürgerlist­e. Denn wie jedes Jahr rund um Weihnachte­n habe die Zahl der Notreisend­en und damit die Beschwerde­n aus der Bevölkerun­g wieder zugenommen.

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