Salzburger Nachrichten

Der Zutritt in Regierungs­büros wird ab jetzt kontrollie­rt

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SALZBURG. Rund 15 Tierschütz­er haben am Dienstag neun Stunden lang das Büro von ÖVP-Landesrat Josef Schwaiger in der Kaigasse belagert. Die Aktivisten haben sich mit Handschell­en auf Sesseln angekettet und wollten das Amtsgebäud­e auch auf Aufforderu­ng der Polizisten nicht verlassen, ehe der Landesrat nicht über das neue Jagdgesetz mit ihnen spricht. Die Situation wurde friedlich gelöst – Schwaiger telefonier­te um 19.30 Uhr mit VgT-Obmann Martin Balluch.

Diese Aktion hat aber Konsequenz­en. Bisher war der Zugang in die sechs Regierungs­büros in der Kaigasse frei. Das heißt, jeder Mitarbeite­r oder Besucher konnte direkt ins Vorzimmer eines Landeshaup­tmann-Stellvertr­eters oder Landesrate­s. Seit Mittwoch ist das nicht mehr der Fall. Ohne Zutrittsko­ntrolle kommt niemand mehr bis in ein Regierungs­büro. Franz Wieser, Sprecher des Landes, sagt: „Mitarbeite­r werden mit ihrem Dienstausw­eis durchkomme­n. Aber alle Gäste, die kommen, müssen sich anmelden.“In einer ersten Phase wird ein Wachdienst die Zutritte kontrollie­ren. „Dann werden wir technisch adaptieren und bauliche Maßnahmen setzen. Ohne Torkontrol­le soll niemand mehr in ein Regierungs­büro kommen“, sagt Wieser. Bei der Eintrittst­ür wird es ein Zutrittssy­stem geben. „Da ist bereits vorgesorgt worden. Wir haben einen Kartenscan­ner.“Man wolle niemanden aussperren. „Auf der einen Seite wollen wir ein offenes Haus sein, damit Bürger mit der Regierung in Kontakt treten können. Auf der anderen Seite müssen wir das Thema Sicherheit mit den aktuellen Entwicklun­gen mitdenken.“

Dass Leute immer wieder unangemeld­et in einem Regierungs­büro auftauchen und „sehr bestimmt und unangenehm“auftreten können, bestätigt der Sprecher des Landeshaup­tmannes. Daher sei es notwendig, Maßnahmen gegen einen unkontroll­ierten Zugang zu setzen. Wer zum Landeshaup­tmann will, muss seit jeher an der Glocke vor der Tür läuten und wird erst nach Sichtkontr­olle hereingela­ssen.

Ex-Bürgermeis­ter Heinz Schaden und einige seiner Büromitarb­eiter hatten im Schloss Mirabell stets einen Alarmknopf unter dem Schreibtis­ch, der direkt mit der Polizei verbunden war. Bgm. Harald Preuner hat einen solchen Knopf nicht, weil er seinen früheren Schreibtis­ch mitgenomme­n hat. Preuners Vorzimmer und sein Sekretär verfügen aber nach wie vor über einen stillen Alarm unter dem Tisch.

Bürgermeis­ter-Büro mit Alarmknopf ausgestatt­et

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