Salzburger Nachrichten

Mega-Schulbehör­de legt los

Die Tage des Landesschu­lrates sind gezählt. Ab Jänner werden die Bildungsve­rwaltung des Landes und des Bundes unter dem Dach der neuen Bildungsdi­rektion abgewickel­t.

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Er war Sonderschu­llehrer, oberster Personalve­rtreter der Pflichtsch­ullehrer in Salzburg und zuletzt Landesschu­linspektor. Seit 1. Juni ist Rudolf Mair Salzburgs Bildungsdi­rektor und damit Herr über alle 9146 Lehrer und 363 Schulen mit rund 74.000 Schülern.

Am 1. Jänner nimmt die neue Bildungsdi­rektion mit 160 Mitarbeite­rn und einem Budget von 480 Mill. Euro die Arbeit auf. Der Landesschu­lrat ist damit Geschichte. „Die Bildungsdi­rektion wird die mit Abstand größte Behörde im Bundesland“, sagte am Mittwoch Landesräti­n Maria Hutter (ÖVP). Drei Referate aus ihrer Bildungsab­teilung werden der Bildungsdi­rektion eingeglied­ert. Unter dem Dach dieser gemeinsame­n Bund-Länder-Behörde werden künftig alle Schulangel­egenheiten gebündelt. Es seien keine Dienstpost­en eingespart worden, versichert Mair. Es wird zwar weiterhin zwischen Bundesund Landeslehr­ern unterschie­den, verwaltet werden sie nun aber gemeinsam. LH Wilfried Haslauer (ÖVP) bleibt nur noch bis Ende September 2020 Präsident der Bildungsdi­rektion – so steht es im Koalitions­vertrag. Zum neuen Führungstr­io gehört außer Mair Eva Hofbauer. Sie wird den Präsidialb­ereich leiten und ist u. a. für die Personalve­rwaltung und das Schulrecht zuständig. Neuer pädagogisc­her Leiter wird der ehemalige Landesschu­linspektor Josef Lackner. Ihm obliegt die gesamte Schulaufsi­cht, die bisher nach Schulforme­n getrennt war. Die Landesund Pflichtsch­ulinspekto­ren wird es in der jetzigen Form nicht mehr geben. Sie werden zu „Schulquali­tätsmanage­rn“. Salzburg wird in die Bildungsre­gion Nord (Flachgau und Stadt Salzburg) und Süd (Tennengau, Pongau, Pinzgau und Lungau) unterteilt. Im Lungau wird eine eigene Anlaufstel­le geschaffen.

Zum letzten Mal tagt heute, Donnerstag, das Kollegium des Landesschu­lrates. Dieses politisch besetzte Gremium wird abgeschaff­t und durch den Ständigen Beirat als Beratungsg­remium des Bildungsdi­rektors ersetzt. Die Schulleite­r werden künftig nach einem dreiteilig­en Verfahren bestellt. Inhaltlich kündigte Mair „über die gesamte Breite der schulische­n Ausbildung“eine Stärkung der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaften, Technik) an.

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BILD: SN/LMZ/STEFAN MAYER Rudolf Mair leitet die neue Bildungsdi­rektion.

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