Extremwetter verursachte 2018 in Österreich 500 Millionen Euro Schaden
Weniger ist mehr. Gerade in der Vorweihnachtszeit setzen immer mehr Österreicher auf dieses Motto. Die Geschenke werden nachhaltiger, die Verpackung ist biologisch abbaubar. Beim Essen, das auf den Festtagstisch kommt, achtet man darauf, dass es in der Region produziert wurde. Manch einer verzichtet gar auf Fleisch. Behagliche Raumwärme wird mit grünem Strom erzeugt.
Begriffe wie „ökologischer Fußabdruck“spielen im täglichen Leben eine zunehmend größere Rolle. Problematisch wird es allerdings, wenn man die eigenen Vier Wände verlässt – Stichwörter: Mobilität und Urlaub. Da wird aus dem überzeugten Klimaschützer schnell ein Klimasünder.
Das Umweltbundesamt (UBA) hat dazu interessante Daten errechnet und am Donnerstag präsentiert: Demnach verursacht ein Winterurlaub in Österreich mit Anreise per Auto lediglich sieben Prozent jener Treibhausgas-Emissionen, die bei eine Fernreise mit dem Flugzeug anfallen. Plakativ formuliert: Ein Trip auf die Malediven entspricht in puncto Klimabilanz 14 Skiurlauben in Österreich. Nimmt man für diese statt dem Auto die Bahn, sinkt der Wert von sieben auf 4,4 Prozent.
„Es ist eine einfache Rechnung: Der CO2-Ausstoß steigt mit der Entfernung“, sagt Günther Lichtblau, Experte für Ökobilanzierung im UBA. „Besonders negativ wirken sich Flugreisen aus.“Im Detail heißt das: Wenn drei Personen 16 Nächte im Drei-Sterne-Hotel auf den Malediven verbringen, fallen 23 Tonnen an Treibhausgasen an. Allein 21,7 Tonnen entfallen dabei auf Hin- und Rückflug. Der Rest geht auf das Konto von Unterkunft und Aktivitäten – pro Person und Tag ergibt das 454 Kilogramm CO2.
Dasselbe Szenario, umgelegt auf einen Spanien-Urlaub, ergibt: 4,8 Tonnen insgesamt, 4,1 Tonnen davon der Flug, 159 Kilogramm CO2 pro Tag und Person. Urlaub in Italien mit dem Auto verursacht 41 Kilogramm CO2 pro Person und Tag, Österreich-Urlaub mit dem Pkw 32 Kilogramm (mit der Bahn: 15).
Noch einen Schritt weiter gegangen ist kürzlich das deutsche Umweltbundesamt. Im Zuge einer Studie kam man zu dem Schluss, dass Trockenheit, orkanartige Stürme und Hochwasser: Das Jahr 2018 war geprägt von Extremwetterereignissen. „Jede Region Österreichs war betroffen“, sagte Othmar Ederer, Präsident des Verbands der Versicherungsunternehmen Österreich (VVO) Ederer rechnete mit einem Gesamtschaden von 500 Millionen Euro, 300 Million davon waren versichert. 2018 wird zudem eines der beiden wärmsten Jahre der Ressourcenverbrauch mit dem Einkommen steigt. Und das gilt nicht nur für Flugreisen. Wer sich etwa eine 130 Quadratmeter große Altbauwohnung leisten kann, die jedoch schlecht gedämmt ist, zahlt nicht nur Unsummen an Heizkosten, er setzt auch 4,6 Tonnen CO2 pro Jahr frei. Laut Umweltbundesamt in der 252-jährigen Messegeschichte. „Von April bis in den Oktober hinein hatten wir fast durchwegs sommerliche Wetterlagen, das ist sehr ungewöhnlich“, betonte ZAMG-Direktor Michael Staudinger. Es gab doppelt so viele Sommertage (mindestens 25 Grad Celsius, Anm.) wie in einem durchschnittlichen Jahr. Außergewöhnlich war auch die Kombination von langen trockenen Phasen und extremen Regenereignissen. darf allerdings jeder Deutsche nur eine Tonne Treibhausgase pro Jahr produzieren, damit das Ziel, die Erderwärmung unter zwei Grad Celsius zu halten, erreicht werden kann. Mit einem Wort: Wer die finanziellen Mittel dazu hat, sollte sich ein Passivhaus zulegen.
Günther Lichtblau vom UBA in Wien zieht ein Fazit: „In Wirklichkeit müssen sich alle Wirtschaftssektoren anstrengen, das beschränkt sich ja nicht auf den Urlaub. Geschäftsreisen etwa sind ein überaus relevanter Faktor. Da müssen wir uns andere Lösungen überlegen, zum Beispiel Videokonferenzen. Das ist nicht einfach, aber es führt kein Weg daran vorbei.“
Woran ebenfalls kein Weg vorbeiführt, ist der Ausbau der Bahn. Lichtblau: „Uns bleibt ja gar nichts anders übrig, als in schnelle Direktverbindungen zu investieren. Und die Qualität dieser Züge muss derart hoch sein, dass es einem absurd erscheint, stattdessen in den Flieger zu steigen.“ 64565
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