Das Universum schenkt uns einen Schneemann
Es sind zwei Monde: Dione und Rhea. Sie umkreisen den Saturn, das ist der mit den Ringen.
WIEN. Manchmal geht es nur um die Perspektive. Dieses Bild eines Schneemanns im All ist in Wirklichkeit aus zwei separaten Saturnmonden zusammengefügt. Sie heißen Dione und Rhea. Die beiden Trabanten des sechsten Planeten unseres Sonnensystems wurden von der internationalen Raumsonde Cassini aus einem solchen Winkel aufgenommen, dass sie wie eine Figur im All erscheinen. Cassini wurde vor 20 Jahren zur Erkundung des Saturns ausgeschickt und verglühte vor einigen Monaten in der Atmosphäre des Planeten.
Dione, benannt nach der Titanin Dione, Mutter der Aphrodite, ist einer der größeren Monde des Planeten Saturn. Sie ist ein Eismond und hat einen mittleren Durchmesser von 1118 Kilometern. Zum Vergleich: Unser Mond hat einen Durchmesser von 3474 Kilometern. Rhea (1528 km Durchmesser) wurde ebenfalls nach einer Titanin benannt: Sie ist die Tochter von Uranos, dem Schöpfer des Himmels. Auch sie ist eine glitzernde Eiskugel wie ihre Schwester Dione. Dione (im Bild oben) befand sich zum Zeitpunkt der Aufnahme mit einer Million Kilometer näher an der Sonde Cassini als Rhea (unten), die 1,6 Mill. Kilometer von Cassini entfernt war. Daher nimmt man die beiden Monde fast gleich groß wahr.
Die beiden Eisschwestern Dione und Rhea umkreisen den Saturn in relativ nahen Bahnen. Untersuchungen durch die Raumsonde Cassini deuten darauf hin, dass Dione eine Schicht aus flüssigem Material unterhalb der Oberfläche haben könnte. Verbiegungen der Kruste zeugen von einer inneren Erwärmung. Rhea ist stark verkratert und gilt deshalb als „schmutziger“Schneeball.
Saturn besitzt 62 Monde, darunter den zweitgrößten im Sonnensystem: Titan. Dieser Saturnmond wurde 1655 vom niederländischen Astronomen Christian Huygens entdeckt. Titan hat einen Durchmesser von 5150 Kilometern, ist also deutlich größer als unser Mond. Obwohl die Oberflächentemperatur des Titan niedriger ist als die der Erde, gilt er hinsichtlich der dichten, stickstoffreichen Atmosphäre und des Auftretens von Flüssigkeit als der erdähnlichste Himmelskörper des Sonnensystems.