Salzburger Nachrichten

Aus Rot mach Schwarz

- Ralf Hillebrand RALF.HILLEBRAND@SN.AT

Der Überlebens­künstler hat es wieder einmal geschafft: Generaldir­ektor Alexander Wrabetz hat innerhalb weniger Tage ein Budget für seinen ORF nachgelegt, mit dem annährend alle Beteiligte­n leben können. Damit hat er verhindert, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk ohne fixierten Finanzplan in das neue Jahr geht. Aber der SPÖ-nahe Wrabetz hat es auch geschafft, Schwarz-Blau zufriedenz­ustellen, ohne Rot zu verprellen. Ist also alles gut? Nein. Denn zum einen kann man nur schwer jubeln, wenn in einem österreich­ischen Unternehme­n schneller Stellen abgebaut werden. Auch wenn wohl kein ORF-Mitarbeite­r entlassen wird – die 25 abzubauend­en Posten sollen durch Nicht-Nachbesetz­ungen zustande kommen. Zum anderen ist das nachjustie­rte Budget ein besonderes Zugeständn­is an die ÖVP. Schließlic­h ging von der Volksparte­i die Forderung aus. Zu dieser vermeintli­chen schwarzen Linie des roten ORF-Generals passt auch die Sendung „Lebensrett­er 2018“, die der Rundfunk kommende Woche zeigt. Kanzler Kurz wird dort eine Plattform gegeben, um sich mit Preisen für Feuerwehr und Polizei in das Herz der Österreich­er zu parlieren.

Wenn Alexander Wrabetz so weitermach­t, wird er das für 2019 geplante neue ORF-Gesetz überleben. Aber wohl auch, weil er bis dahin Schwarz-Blau all das gegeben hat, was sie wollen. Vor allem Sendefläch­en und Einfluss.

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