Moderner Wohnbau regt auf
Es ehrt Herrn DI Wolfgang Schwarzenbacher (SN vom 11. 12.), dass er als einer der wenigen Architekten aus der Anonymität heraustritt und eine Lanze für seinen Berufsstand bricht. Und er erklärt in seinem Leserbrief, warum die Hausplaner derart eingeschränkt in ihrer Tätigkeit sind. Es sind die strengen Rahmenbedingungen, die an allem schuld sind.
Aber wer, wenn nicht die Berufsgruppe der Architekten und Baumeister wäre prädestinierter, eine Änderung dieser Rahmenbedingungen anzustreben? Warum sagt denn keiner der Abgänger von der „Humanicuniversität“einmal: „Nein, so bau ich dieses Haus nicht, weil es ästhetisch nicht zu verantworten ist“?
Es scheint so zu sein, dass leider die Mehrzahl Ihrer Berufskollegen, sehr geehrter Herr DI Schwarzenbacher, von Baukultur nicht allzu viel halten. Falls es nicht so ist, dann soll Ihre Zunft möglichst rasch den Gegenbeweis antreten und sich von der Schuhschachtel als Maß aller Dinge endgültig verabschieden. Und selbstverständlich ist die Politik ebenso sehr gefordert, allen Scheußlichkeiten die Baubewilligungen zu verweigern. Die momentan geübte Praxis bei der Vergabe von großen Bauprojekten treibt vor allem die Randbezirke unserer Ortschaften immer mehr zum Prädikat „nicht mehr lebenswert“. Komm.Rat Walter Braun 5020 Salzburg