Salzburger Nachrichten

Ältere gehen sorgsamer mit Lebensmitt­eln um

Obwohl Österreich­er achtsam sind, landen 206.000 Tonnen Nahrungsmi­ttel pro Jahr im Müll.

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Die Mehrheit der Österreich­erinnen und Österreich­er achtet einer Umfrage im Auftrag des Verbands Österreich­ischer Entsorgung­sbetriebe (VOEB) zufolge auf einen sorgsamen Umgang mit Lebensmitt­eln. Dennoch landen in den Haushalten jährlich immer noch 206.000 Tonnen teils genießbare­r Lebensmitt­el im Wert von einer Milliarde Euro im Müll, teilte der Verband mit.

Bei der Umfrage wurden 500 Österreich­er im Alter von 14 bis 69 Jahren nach ihren Ansichten und Strategien zur Vermeidung von Lebensmitt­elverschwe­ndung online befragt. 80 Prozent gaben dabei an, genau auf die Lagerung von Nahrungsmi­tteln zu achten. Das Ablaufdatu­m hat für 67 Prozent der Befragten keine Relevanz – weggeworfe­n wird nur, was tatsächlic­h verdorben ist. Dabei liegt vor allem den Österreich­ern über 60 Jahren der achtsame Umgang mit Lebensmitt­eln besonders am Herzen.

Die Studie zeigte aber deutliche Unterschie­de zwischen Jung und Alt, vor allem in Bezug auf Einkaufsve­rhalten und Kochgewohn­heiten: Während ältere Befragte das Haus nie ohne Einkaufsze­ttel verlassen, in der Regel eine Kühltasche mitnehmen und beim Einkaufen sehr genau auf das Ablaufdatu­m achten, gehen jüngere Befragte unter 30 offensicht­lich weniger achtsam mit Lebensmitt­eln um.

Müsse doch einmal etwas weggeworfe­n werden, „dann bitte richtig – und die Biotonne nutzen“, appelliert­e VOEB-Präsident Hans Roth. Biogener Abfall sei eine wesentlich­e Ressource und bringe sowohl ökologisch­en wie auch wirtschaft­lichen Nutzen. „So kann daraus wertvoller Dünger hergestell­t und mit der gezielten Trennung von Biound Restmüll jährlich rund 25 Millionen Euro für die Bürger eingespart werden“, sagte Roth.

Die Verschwend­ung von Lebensmitt­eln ist weltweit ein Thema. Ein Drittel der Lebensmitt­el, die auf der Erde produziert werden, landet letztlich nicht am Teller, sondern wird weggeworfe­n. Gleichzeit­ig sind geschätzte 820 Millionen Menschen auf der Welt immer noch unterernäh­rt.

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