Schirmlos durch das Leben
Das mit den Regenschirmen ist ein eigenes Kapitel. Wenn man regelmäßig seinen Schirm im Kaffeehaus oder in den Öffis liegen lässt, muss man sich etwas einfallen lassen. Der Trick: Man borgt sich das Utensil einfach aus – dann drückt das schlechte Gewissen, wenn man es nicht zurückgeben kann. Gesagt, getan. Seit Jahren wurde also kein Schirm mehr vergessen. Bis vergangene Woche ein Termin im Bezirksgericht anstand. Der Knirps in der Tasche wurde bei der Eingangskontrolle konfisziert, könnte ja als Waffe verwendet werden. Bei Verlassen des Hauses war der Regenschutz spurlos verschwunden. Da man davon ausgehen muss, dass bei Gericht nicht geklaut wird, dürfte sich ein Unbekannter den Schirm ausgeborgt haben. Vielleicht war er auch in einer Notlage.