Mann stach drei Frauen nieder
Der Täter ist noch auf der Flucht. Die Polizei richtete eine Soko ein.
Die Polizei fahndet weiter mit Hochdruck nach jenem Mann, der in der Nacht auf Freitag in Nürnberg drei Frauen niedergestochen und schwer verletzt hat. Eine Sonderkommission mit 40 Beamten sei eingerichtet worden, um den Fall so schnell wie möglich aufzuklären, sagten Vertreter von Polizei und Staatsanwaltschaft bei einer Pressekonferenz am Freitag. Man habe einige Personen im Fokus, sagte der mittelfränkische Polizeipräsident Roman Fertinger, ohne weitere Details zu nennen.
Der Unbekannte stach die Fußgängerinnen am Donnerstagabend in einem Zeitraum von etwa drei Stunden nieder, als diese auf dem Nachhauseweg waren. Eine Verbindung zwischen Täter und Opfern gibt es nach ersten Erkenntnissen der Polizei nicht. Der Mann habe sie wohl völlig zufällig ausgewählt und vor den Taten auch nicht angesprochen. „Die Vorgehensweise ist ungewöhnlich“, sagte der Leitende Kriminaldirektor Thilo Bachman am Freitag. Bisher gebe es „kein erkennbares Motiv“. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund haben die Beamten vorerst nicht. Zwei der Frauen schwebten vorübergehend in Lebensgefahr.
Weil alle Opfer – 26, 34 und 56 Jahre alt – von den Angriffen völlig überrascht wurden, geht die Staatsanwaltschaft in allen drei Fällen von versuchtem Mord aus, wie die Sprecherin der Anklagebehörde, Antje Gabriels-Gorsolke, sagte. Da sich die Taten stark ähnelten, spricht für die Polizei viel für einen Einzeltäter. Ein Verdächtiger konnte in der Nacht vor den Beamten flüchten: Ein Mann, auf den die Beschreibung des Täters passte, lief beim Anblick einer Streife in ein Haus. Die Einsatzkräfte verfolgten ihn und sperrten das Gebäude ab. Doch alle Räume waren leer.