Hirschers veränderte Prioritäten? Weit gefehlt ...
Fünf Technikrennen in nur sieben Tagen: Marcel Hirscher hat wieder Lunte gerochen und auch den Helikopter schon reserviert.
Der eine oder andere österreichische Skifan wird es mit Interesse verfolgt haben, dass Marcel Hirscher vor der Saison ob der Geburt seines Sohnes von veränderten Prioritäten gesprochen hat und davon, dass der Sport nicht mehr an erster Stelle in seinem Leben stehe.
Doch jetzt, da der Weltcup so richtig Fahrt aufnimmt, ist davon längst keine Rede mehr. Den Beweis liefert Hirscher jetzt ab: Denn den Technikern steht ab Sonntag eine echte Marathonwoche bevor, mit fünf Rennen in nur sieben Tagen. Die beginnt mit dem RiesentorlaufKlassiker auf der Gran Risa, den Hirscher jetzt schon fünf Mal hintereinander gewonnen hat, geht Montag mit dem Nacht-Parallel-RTL dort weiter, findet Mittwoch und Donnerstag mit Riesentorlauf und Slalom in Saalbach-Hinterglemm ihre Fortsetzung und endet am Samstag mit dem Nachtslalom von Madonna.
Und was macht Hirscher? Der ist bei allen Rennen am Start. Nicht nur das: Er fuhr schon am gestrigen Freitag nach Alta Badia, um am heutigen Samstag dort sogar die Hangbefahrung mitzumachen. Selbst die Reiseplanung steht schon im Detail, Freitag geht es per Helikopter nach Madonna, Samstagnacht aber per Auto retour. „Diese Details sind es, die darüber entscheiden, wer im richtigen Moment noch zusetzen kann“, sagt Hirscher. Wer noch Zweifel an Hirschers Weltcup-Ambitionen hatte, der sollte sie jetzt beiseite legen.
Mit 400 bis maximal 500 Punkten in der kommenden Woche kann also Hirscher den Grundstein zum nächsten Gesamt-Weltcup legen. Andererseits ist so ein Programm auch nicht gerade das Ei des Kolumbus: Wer in der kommenden Woche verletzt, erkrankt oder nicht ganz in Topform ist, der kann höherwertige Ambitionen in Sachen Weltcup oder Riesentorlauf zurückstellen. Was sagt ÖSV-Chefcoach Andreas Puelacher zu dem Programm? „Es ist sehr dicht, aber wir sind froh um die Rennen. Und das Alternativprogramm mit einem Slalom in Frankreich nach Zagreb wäre auch nicht besser gewesen.“
Aber was soll er auch sagen, wenn sein oberster Boss die Rennen in Saalbach zahlt. WWW.SN.AT/IMSKIZIRKUS