Salzburger Nachrichten

Wahrsageri­n erschlich 32.000 Euro

Gutgläubig­e Frau abgezockt. Angeklagte: „Ich kenne das Opfer gar nicht“

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Unbestritt­en ist: Eine allzu leichtgläu­bige 41jährige Salzburger­in fiel bereits im Jahr 2014 auf eine dreiste Betrügerin herein.

Das Opfer war damals, im August 2014, in einem Park in Salzburg-Lehen von einer ihr unbekannte­n Frau angesproch­en worden, ob sie denn an Astrologie glaube. Die Unbekannte hatte, so das spätere Opfer, daraufhin ihre Hand geschnappt und aus dieser gelesen, dass der 41-Jährigen schrecklic­he Dinge bevorstünd­en – etwa, dass ihre Mutter einen schlimmen Autounfall haben und ihr Freund tödlich verunglück­en werde. Dies, so meinte die Wahrsageri­n, könne aber von ihr mit bestimmten Ritualen und mit Gebeten verhindert werden. In der Folge übergab die 41-jährige Salzburger­in der Wahrsageri­n, die sich als „Selina“vorgestell­t hatte, über mehrere Monate hindurch immer wieder Geld. Insgesamt nicht weniger als 32.000 Euro.

Vier Jahre später, gestern, Freitag, musste nun eine 37-jährige Wienerin wegen des Vorwurfs des Betrugs am Salzburger Landesgeri­cht vor Richter Peter Egger Platz nehmen. Die Angeklagte (Verteidige­r: Alexander Philipp) wies energisch zurück, die betrügeris­che Wahrsageri­n gewesen zu sein: „Ich habe diese Frau sicher nicht betrogen. Ich sehe sie heute zum ersten Mal und war im Jahr 2014 gar nicht in Salzburg.“

Das Opfer hingegen belastete die Angeklagte im Prozess schwer: „Auch wenn diese Dame jetzt blonde Haare hat und keine schwarzen mehr, so bin ich mir sicher, dass sie mich damals betrogen hat. Ich erkenne sie an ihren Gesichtszü­gen genau.“

Richter Peter Egger vertagte das Verfahren auf 18. Jänner, nachdem das Opfer erklärt hatte, sie habe möglicherw­eise noch jenes alte Mobiltelef­on zu Hause, über das sie damals mit der Wahrsageri­n kommunizie­rt habe. Der Richter trug ihr deshalb auf, das Handy – falls auffindbar – beizuschaf­fen.

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