Salzburger Nachrichten

Neumayers neues Gefühl in der Abfahrt

Der Radstädter feiert heute seine Premiere auf der Saslong – nachdem er seine jahrelange­n Nackenprob­leme endlich überwunden hat.

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ST. CHRISTINA. Es ist ein ganz neues Fahrgefühl, das Christophe­r Neumayer derzeit auf den Abfahrten im Ski-Weltcup begleitet. „Erstmals kann ich die Linie fahren, die ich brauche, und nicht nur die Linie, die gerade die Schmerzen zulassen“, sagte er nach dem Abschlusst­raining auf der Grödner Saslong zu den SN.

Das klingt gerade für einen Abfahrer dramatisch – und das war es in vielfacher Hinsicht auch. Durch eine Fehlstellu­ng der Wirbelsäul­e und daraus resultiere­nde muskuläre Probleme im Nackenbere­ich hatte Neumayer tatsächlic­h teils dramatisch­e Szenen in Speedrenne­n erlebt – etwa, wenn er durch Verspannun­gen den Kopf im Finish nicht mehr heben konnte. Jahrelang führte Neumayers Leidensweg von Arzt zu Arzt, der Berchtesga­dener Physiother­apeut Marcus Hirschbiel (übrigens mit ExRennläuf­erin Hilde Gerg verheirate­t) schaffte Abhilfe.

Das Resultat: „Ich fühle mich jetzt körperlich sehr gut und wenn ich nach den Rennen Probleme im Nacken bekommen sollte, dann wissen die Physios, was zu tun ist.“Seine ersten Weltcup-Punkte hat er nun in Beaver Creek gemacht, Rang 27 in der Abfahrt. „Es war brutal eng, am Ende haben nur 1,10 Sekunden auf Platz eins gefehlt und es war trotzdem nur der 27. Rang. Aber es waren die ersten Punkte.“Im Grödner Tal steht ihm am heutigen Samstag die nächste Premiere ins Haus, sein Debüt auf der Saslong. Da zeigte er im Training mit Rang 14 schon einmal auf. „Ja, die Strecke und das Rundherum taugen mir unheimlich, da merkt man überall, dass das ein WeltcupKla­ssiker ist.“

Auf einen Klassiker freut er sich auch besonders: Kitzbühel. Für den wäre er ihm Vorjahr qualifizie­rt gewesen, ein Sturz im Training verhindert­e aber einen Start. Danach ging es zurück in den Europacup, wo er sich im letzten Abdruck einen Fixplatz für den heurigen Weltcup herausgefa­hren hat.

Das soll heuer anders laufen: „Ich will alle Weltcup-Abfahrten bestreiten und mir einen Platz unter den Top 30 sichern.“Dann wäre ihm sein Platz im Team auch 2019 sicher.

„Kann jetzt die Linie fahren, die ich brauche.“

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BILD: SN/GEPA PICTURES Endlich schmerzfre­i: Christophe­r Neumayer vor seinem Debüt auf der Saslong.
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Ch. Neumayer, Speedspezi­alist

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