Advent, Advent, jedes Lichtlein brennt
Mit dem Christkind wird auch heuer der Segen des Smart Home in so manches Haus einkehren.
Kling, Glöckchen, klingelingeling, singen Kinder in freudiger Erwartung der Bescherung. Bei uns klingelt immer auch schon der Nikolaus – an der Haustür. Dort hinterlässt er einen großen Sack mit seinen Gaben und verschwindet dann gleich wieder. Als die Kinder noch klein waren, hatten die Nachbarn die Finger im Spiel, wenn wir drinnen, um den Adventkranz versammelt, auf das erlösende Ding-Dong warteten.
Dann kam der Umzug in ein neues Haus und statt der helfenden Hände der Nachbarn läutete eine smarte Türklingel den Höhepunkt der Feier ein. Dazu wurde ein zweiter Klingeltaster unbemerkt im Raum platziert und – wenn die gespannte Erwartung ihren Höhepunkt erreichte – heimlich gedrückt. Die Überraschung war gelungen, selbst die Großen staunten, Home, Smart Home.
An dieser Stelle ist meine Fantasie für den Einsatz smarter Licht-, Klingel- und Überwachungstechnik auch schon wieder am Ende. Soll ich mir im Urlaub am Handy ansehen, wie in mein Haus eingebrochen wird – live gestreamt von einer Überwachungskamera? Und geht eine Smartcard zum Öffnen der Haustür seltener verloren als ein Schlüssel? Irgendwie erscheint das alles noch nicht ganz durchdacht.
Unlängst war zu lesen, dass Philips für seine smarten Lampen ein lang ersehntes Update zur Verfügung stellt. Nutzer kritisierten immer wieder, dass sich die Beleuchtung nach einem Stromausfall auf die Standardeinstellung zurücksetzt: warmweißes Licht bei voller Helligkeit. Unangenehm, wenn der Stromausfall während des Urlaubs dazu führt, dass der verdutzte Smart-Home-Bewohner mit Festbeleuchtung empfangen wird. Unangenehm auch, wenn man sich mit einer programmierten Lichtstimmung ins Träumeland begleiten lässt und dann jäh aus dem Schlaf gerissen wird – mit voller Helligkeit, warmweiß, wegen eines kurzen Aussetzers im Stromnetz. Manchem ist dabei tatsächlich ein Licht aufgegangen.