Ski-Österreich hat eine neue Siegfahrerin
Nur Gröden-Siegerin Ilka Stuhec war im Hundertstelkrimi schneller als Nicole Schmidhofer, die zur Nummer eins im ÖSV-Team mutiert.
Am Ende haben im Super G sechs Hundertstelsekunden über den Sieg und Platz vier entschieden. Ilka Stuhec durfte sich 24 Stunden nach ihrem Comebacksieg in der Abfahrt als Double-Siegerin auf der berühmten, aber wegen starker Adaptierungen bei den Damen nicht berüchtigten Saslong feiern lassen. Mittendrin im Kampf um den Sieg war wieder einmal eine Österreicherin und nach ihren Siegen in beiden Abfahrten von Lake Louise hat Nicole Schmidhofer nun auch im Super G gezeigt, dass der Weg zum Sieg in diesem Winter über sie führen wird. Und so überwog trotz nur fünf Hundertstel Rückstand auch die Freude über Platz zwei.
Denn zeitgleich mit Tina Weirather landete Jasmine Flury nur eine Hundertstel hinter dem Duo gar nicht mehr auf dem Podest. „Und ich bin vor allem froh, dass ich jetzt auch im Super G schnell bin“, sagte Schmidhofer, die in dieser Disziplin zuvor nicht über die Plätze neun und elf hinausgekommen war. Auch in der Abfahrt am Dienstag wurde sie nur Zehnte. „Aber mit einer schlechten Fahrt“, sagt sie und erklärt den Unterschied zu den vergangenen Jahren: „Früher war ich nach einer guten Fahrt Zehnte, jetzt fahr ich ein schlechtes Rennen und bin auch Zehnte.“
Das sei der in dieser Saison neu gefundene „Grundspeed“, der sie nun zu einer Athletin werden ließ, die in jedem Rennen um den Sieg mitfahren kann. Zu diesem Kreis gehört im Super G eigentlich auch Anna Veith, doch die Salzburgerin ärgerte sich über zu wenig Aggressivität und Platz 17, womit sie nur siebtbeste Österreicherin war: „Es zipft mich an, dass ich es nicht geschafft habe, voll zu attackieren.“
Die große Siegerin in Gröden war Stuhec. Die Slowenin ist in Abwesenheit von Lindsey Vonn und Co. wieder die große Gejagte in den Speeddisziplinen. Und ihre Einschätzung klingt fast wie eine Drohung: „Dabei kann ich noch viele Sachen besser machen.“Die Freude über die Siege nach dem Kreuzbandriss war riesig. Lauter war ihr Jubel nur, als sie den Lauf und Sieg ihres Teamkollegen Zan Kranjec vor dem Fernseher mitverfolgte. „Ein Wahnsinn!“, rief sie.