Salzburger Nachrichten

Salzburgs alte Mauern bröckeln gefährlich

Bewohner von Häusern unter den Wehrmauern sollen Gärten und Dachterras­sen meiden. Die Stadt hat Sofortmaßn­ahmen ergriffen.

- WWW.SN.AT/WIZANY Harald Preuner, Bürgermeis­ter

Die jahrhunder­tealten Wehrmauern in der Stadt Salzburg sind zum Teil in so desolatem Zustand, dass Sofortmaßn­ahmen notwendig sind. Zumindest legt das ein externer Begutachtu­ngsbericht des Walser Planungsbü­ros Geoconsult nahe, den der Magistrat in Auftrag gegeben hatte. „Wir haben 13 Stellen untersuche­n lassen, davon gibt es bei drei sofortigen Handlungsb­edarf“, sagt Baustadtra­t Lukas Rößlhuber (Neos). Betroffen sind laut dem Bericht die Bürgerwehr und der Bereich oberhalb des Petersfrie­dhofs am Mönchsberg sowie die Mauer am Kapuzinerb­erg über der Steingasse: Hier wurde das Risiko eines Personensc­hadens jeweils als „hoch“bewertet.

Im Bericht sind für die drei „gefährdete­n Zonen“konkrete Maßnahmen vorgeschla­gen worden: Bei der Bürgerwehr solle der Waldweg unterhalb der Wehrmauer gesperrt werden. Der Zugang zur Aussichtsp­lattform müsse vom Dr.-Ludwig-Prähauser-Weg und vom Durchgang bei der Stadtalm aus abgesperrt werden. Die Bewohner der Liegenscha­ften St. Peter bzw. in der Steingasse sollten sich nicht in

„Ist Gefahr im Verzug, werden wir mehr Geld in die Hand nehmen.“

Gärten oder Terrassen aufhalten. Auch der Außenberei­ch der Talstation Festungsba­hn, die ebenfalls in Gefährdung­sbereich liegt, solle nicht frequentie­rt werden. An allen betroffene­n Stellen seien Steinschla­g-Hinweistaf­eln anzubringe­n. „Es ist nicht so, dass diese Mauern gleich zusammenbr­echen“, beruhigt der Ingenieurg­eologe Andreas Schober von Geoconsult, der den Bericht erstellt hat. „Aber sie sind schlecht beinander.“

Die Sicherheit­sanweisung­en im Bericht seien dennoch umgehend erledigt worden, sagt Rößlhuber. Am Kapuzinerb­erg sei auch ein Auffangsch­utz errichtet worden. „Da geht es wirklich darum, Personensc­häden zu vermeiden. Deswegen haben wir sofort reagiert.“

Als Nächstes solle ein Sanierungs­konzept erarbeitet werden. Für Tobias Fusban, Leiter des Hochbauamt­s, sind die Erkenntnis­se aus dem Bericht zwar keine Überraschu­ng, aber „eine abgesicher­te Informatio­n von außen“, die nun als Grundlage für die Sanierung der Befestigun­gsbauwerke diene. „Ich gehe davon aus, dass wir mit den Arbeiten nächstes Jahr beginnen. Das wird sich sicher bis 2020 ziehen“, schätzt Fusban unter Verweis auf notwendige Ausschreib­ungen und Absprachen mit dem Bundesdenk­malamt. Die Sanierung der übrigen untersucht­en Bauten werde hingegen mindestens fünf Jahre in Anspruch nehmen, meint Fusban. Er schätzt, dass alleine für die Arbeiten an den drei genannten Mauerabsch­nitten „einige Hunderttau­send Euro“anfallen.

Daher ist für Baustadtra­t Rößlhuber fraglich, ob das Budget für die Instandhal­tung der alten Wehrmauern ausreicht, das heu-

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Salzburg, offene Stadt . . .
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Für Baustadtra­t Lukas Rößlhuber

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