Salzburgs alte Mauern bröckeln gefährlich
Bewohner von Häusern unter den Wehrmauern sollen Gärten und Dachterrassen meiden. Die Stadt hat Sofortmaßnahmen ergriffen.
Die jahrhundertealten Wehrmauern in der Stadt Salzburg sind zum Teil in so desolatem Zustand, dass Sofortmaßnahmen notwendig sind. Zumindest legt das ein externer Begutachtungsbericht des Walser Planungsbüros Geoconsult nahe, den der Magistrat in Auftrag gegeben hatte. „Wir haben 13 Stellen untersuchen lassen, davon gibt es bei drei sofortigen Handlungsbedarf“, sagt Baustadtrat Lukas Rößlhuber (Neos). Betroffen sind laut dem Bericht die Bürgerwehr und der Bereich oberhalb des Petersfriedhofs am Mönchsberg sowie die Mauer am Kapuzinerberg über der Steingasse: Hier wurde das Risiko eines Personenschadens jeweils als „hoch“bewertet.
Im Bericht sind für die drei „gefährdeten Zonen“konkrete Maßnahmen vorgeschlagen worden: Bei der Bürgerwehr solle der Waldweg unterhalb der Wehrmauer gesperrt werden. Der Zugang zur Aussichtsplattform müsse vom Dr.-Ludwig-Prähauser-Weg und vom Durchgang bei der Stadtalm aus abgesperrt werden. Die Bewohner der Liegenschaften St. Peter bzw. in der Steingasse sollten sich nicht in
„Ist Gefahr im Verzug, werden wir mehr Geld in die Hand nehmen.“
Gärten oder Terrassen aufhalten. Auch der Außenbereich der Talstation Festungsbahn, die ebenfalls in Gefährdungsbereich liegt, solle nicht frequentiert werden. An allen betroffenen Stellen seien Steinschlag-Hinweistafeln anzubringen. „Es ist nicht so, dass diese Mauern gleich zusammenbrechen“, beruhigt der Ingenieurgeologe Andreas Schober von Geoconsult, der den Bericht erstellt hat. „Aber sie sind schlecht beinander.“
Die Sicherheitsanweisungen im Bericht seien dennoch umgehend erledigt worden, sagt Rößlhuber. Am Kapuzinerberg sei auch ein Auffangschutz errichtet worden. „Da geht es wirklich darum, Personenschäden zu vermeiden. Deswegen haben wir sofort reagiert.“
Als Nächstes solle ein Sanierungskonzept erarbeitet werden. Für Tobias Fusban, Leiter des Hochbauamts, sind die Erkenntnisse aus dem Bericht zwar keine Überraschung, aber „eine abgesicherte Information von außen“, die nun als Grundlage für die Sanierung der Befestigungsbauwerke diene. „Ich gehe davon aus, dass wir mit den Arbeiten nächstes Jahr beginnen. Das wird sich sicher bis 2020 ziehen“, schätzt Fusban unter Verweis auf notwendige Ausschreibungen und Absprachen mit dem Bundesdenkmalamt. Die Sanierung der übrigen untersuchten Bauten werde hingegen mindestens fünf Jahre in Anspruch nehmen, meint Fusban. Er schätzt, dass alleine für die Arbeiten an den drei genannten Mauerabschnitten „einige Hunderttausend Euro“anfallen.
Daher ist für Baustadtrat Rößlhuber fraglich, ob das Budget für die Instandhaltung der alten Wehrmauern ausreicht, das heu-