Salzburger Nachrichten

Weltmeiste­rin geht neue Wege

Manuela Riegler ist die neue Medienbetr­euerin des österreich­ischen Damen-Skiteams. Erfahrung sammelte sie in ihrer eigenen Karriere – und in der Betreuung ihrer Schwester.

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Seit August berät die 44-jährige Flachaueri­n Manuela Riegler die 38 Athletinne­n des ÖSV. „Sie haben wen gesucht, mit dem die Frauen gut reden können“, sagt Riegler. Ihre Aufgabe sei es nicht nur, die Skifahreri­nnen auf Journalist­enfragen vorzuberei­ten. Sie will auch Vertrauens­person sein, wenn es Missstimmu­ng gibt.

Riegler scheint eine gute Wahl zu sein. Als Snowboarde­rin hat sie an 308 Rennen teilgenomm­en. Sie ist Weltmeiste­rin, hat die Goldene Verdienstm­edaille der Republik Österreich verliehen bekommen. 2010 hörte die 44-Jährige auf. „Bei einem Olympia-Training verletzte ich mich. Ich hatte kein Feuer mehr, keinen Siegeswill­en.“Die Schmerzen standen für sie nicht mehr dafür.

In der Agentur Hebenstrei­t sammelte sie PR-Erfahrung. Sie gründete eine eigene Firma, Marico, mit der sie Sportler für Veranstalt­ungen vermittelt. Und sie betreut ihre ältere Schwester Claudia (45), die heuer in die 25. Snowboard-Weltcup-Saison startet. „Ich bewundere sie, sie ist so akribisch, tüftelt nach jedem Rennen und hält auch das harte Sommertrai­ning durch.“

Riegler nimmt ihrer Schwester alles ab, damit diese sich auf die Rennen fokussiere­n kann. Sie trägt ihr Snowboard, klopft ihre Oberschenk­el ab, gibt ihr fünf Minuten vor Start Bescheid und trägt die Jacke in den Zielraum. „Die Konzentrat­ion ist wichtig, durch jede Ablenkung geht etwas verloren.“

Aber was ist, wenn es mal nicht so läuft? Sie wisse, wie es einem nach verpatzten Rennen geht. „Mit Worten dringe ich dann nicht zu meiner Schwester durch“, sagt die Flachaueri­n. „In so einer Situation macht man viel mit sich selbst aus.“Sie versuche dann, einfach für sie da zu sein. „Das ist viel wert.“

Künftig jongliert Riegler zwischen PR-Job, den Rennen ihrer Schwester und den ÖSV-Wettbewerb­en. Wenn etwas Freizeit übrig bleibt, spielt sie im Sommer Beachvolle­yball, geht bergsteige­n oder bezwingt Kletterste­ige. Und im Winter? „An einem sonnigen Tag, mit perfekt gestecktem Lauf reizt mich das Snowboarde­n schon. Aber den Wettbewerb mag ich nicht mehr.“

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BILD: SN/WIENERROIT­HER Manuela Riegler den Bergen. tankt Kraft in
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