Pflegenotstand: Bald startet erste Ausbildung für 14-Jährige
Ab dem Schuljahr 2020/21 soll es am „Multiaugustinum“einen neuen Schulzweig für Pflegekräfte geben. Besonderheit: Dann werden erstmals Schüler ab 14 statt wie bisher ab 17 Jahren ausgebildet.
Schrumpfenden Schülerzahlen wirkt Direktor Klaus Mittendorfer seit rund 20 Jahren mit neuen Schulzweigen entgegen. Nach Fachrichtungen in Multimedia und Gastronomie soll im Multiaugustinum im Lungau schon bald ein neuer Zweig für Pflegekräfte folgen. 2011 hat der visionäre Schulleiter sein erstes Konzept eingereicht. Nach einer Absage wurde es 2013 mit LAbg. Manfred Sampl (ÖVP) neu aufgegriffen.
Jetzt gebe es grünes Licht: „Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir mit dem Schuljahr 2020/21 beginnen werden. Es besteht ein dringender Fachkräftemangel in der Pflege, der behoben gehört. Unsere intensive Vorarbeit wird nun weiter verfolgt“, sagt Mittendorfer. Geplant ist eine Fachschule für wirtschaftliche Berufe mit Fachrichtung Pflegeassistenz. Dauer: vier Jahre. „Schüler dürfen erst mit 17 Jahren zur Praxis an das Krankenbett. Bei uns kann man dann mit der inhaltlichen Ausbildung direkt nach der 9. Schulstufe beginnen.“
Nach drei Jahren sind die Schüler Pflegeassistent und Bürokaufmann, können somit auch einen anderen Berufsweg einschlagen. Im vierten Schuljahr folgt die Ausbildung zum Pflege-Fachassistenten. „Die Ausbildung ist in enger Kooperation mit den Landeskliniken geplant. Die Pflegeausbildung wird von der Gesundheitsund Krankenpflegeschule der SALK organisiert und bei uns im ,Multi‘ durchgeführt. Die praktischen Teile kann jeder Schüler in seiner Heimatregion erledigen“, sagt der 60-Jährige.
Damit die Pläne Realität werden, hat am Montag auf Initiative von Gesundheitsreferent LH-Stv. Christian Stöckl sowie BildungsLandesrätin Maria Hutter (beide ÖVP) ein Gipfelgespräch im Bildungsministerium in Wien stattgefunden, bei dem grundsätzliche Zustimmung zu dem Konzept signalisiert wurde. Das Bildungsministerium klärt nun mit dem Gesundheitsministerium noch die offenen Details. Es müssten unter anderem neue Lehrpläne geschaffen werden.