Salzburger Nachrichten

Erstmals gibt es auch Klimavorga­ben für Lkw

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BRÜSSEL. Nach den strengeren Abgasnorme­n für Autos haben sich die EU-Umweltmini­ster – erstmals – auch auf Grenzwerte für Schwerlast­er geeinigt. Beim letzten Treffen unter dem Vorsitz von Umweltmini­sterin Elisabeth Köstinger verständig­ten sie sich auf eine Reduktion des CO2-Ausstoßes im Flottendur­chschnitt um 30 Prozent bis 2030 bzw. minus 15 Prozent bis 2025. Das Referenzja­hr ist bei Lkw 2019. Bereits 2022 soll überprüft werden, ob diese Reduktion auch möglich ist, weil die Technologi­en teils noch nicht existieren.

Hersteller, die stärker in innovative, saubere Technologi­en investiere­n und die CO2-Ziele einhalten, werden bei der Berechnung der Flottenemi­ssionen belohnt. Die Umweltmini­ster vereinbart­en auch Strafen, wenn die Lkw-Hersteller die Emissionsz­iele verfehlen. Zwischen 2025 und 2029 sollen die Strafen 4000 Euro pro Gramm CO2 zu viel betragen, ab 2030 dann 6800 Euro pro Gramm CO2.

Die Mitgliedss­taaten – alle stimmten zu, nur Deutschlan­d enthielt sich der Stimme – folgten damit weitgehend dem Vorschlag der EU-Kommission. Nun muss noch ein Kompromiss mit dem EU-Parlament gefunden werden, das bis 2030 eine Senkung der Emissionen um 35 Prozent (20 Prozent bis 2025) fordert.

In den USA, Kanada, Japan und China gibt es bereits seit Langem CO2-Vorgaben für Trucks. In Brüssel hatte man auf den Wettbewerb zwischen Hersteller­n gesetzt, bis zum Auffliegen eines Kartells. Seit 1990 sind die Emissionen der schweren Nutzfahrze­uge um ein Viertel gestiegen, fünf Prozent des gesamten CO2- Ausstoßes in der EU sind auf die rund sieben Millionen Lkw zurückzufü­hren. Im April hatten 35 führende europäisch­e Handelsunt­ernehmen (darunter Spar), Logistiker und Spediteure in einer beispiello­sen Initiative die EU-Kommission aufgerufen, tätig zu werden. Sie forderten eine Reduktion der Lkw-Emissionen um ein Viertel bis 2025, weil das Kosten spare.

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