Veith sucht Weg zurück in die Erfolgsspur
Der ersehnte Befreiungsschlag soll beim Riesentorlauf in Courchevel gelingen. Die einstige ÖSV-Paradedisziplin ist ein „Reizthema“.
COURCHEVEL. Als bestes Ergebnis steht Platz sechs vom Super G in Lake Louise zu Buche. Die Weltcupsaison ist zwar noch immer relativ jung, doch nach acht Rennen genügt das freilich nicht den (eigenen) Ansprüchen von Anna Veith. So hieß es nichts wie weg aus Gröden, wo sie beim Speed-Double als 33. und 17. auf einer relativ flachen und technisch wenig anspruchsvollen Saslong gar nicht ins Fahren gekommen war. Per Helikopter und Flugzeug ging es nach Courchevel. Dort soll nun heute, Freitag, der erhoffte Befreiungsschlag gelingen.
Ausgerechnet im Riesentorlauf, wo die 29-jährige Salzburgerin seit ihrer Verletzung am meisten zu kämpfen hatte, will Veith die Lücke zur Spitze wieder schließen. „Ich will nichts verschreien, aber da fühle ich mich im Moment am stärksten“, sagt sie. In ihrer Lieblingsdisziplin, in der sie zwei Kristallkugeln und einen kompletten Medaillensatz von Olympia (Silber) und WM daheim hat, habe sie derzeit mehr Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Zudem soll ein neuer Ski helfen: „Ich habe etwas Neues gefunden, das sich hoffentlich bezahlt macht.“
20. war sie in Sölden, Achte in Killington und nun soll es in Frankreich weiter nach vor gehen. Dass die Siegerin von elf Weltcup-Riesentorläufen wieder zu alter Stärke zurückfinden kann, davon ist nicht nur sie selbst überzeugt. „Die Anna kann sicher wieder ganz vorn dabei sein. Ich traue ihr das diesen Winter noch zu“, erklärt ÖSV-Damencheftrainer Jürgen Kriechbaum.
Derzeit gibt es in der alpinen Ba- sisdisziplin mit Stephanie Brunner nur eine, die um den Sieg mitfährt. „Der Riesentorlauf ist ein Reizthema, weil das bis vor drei Jahren mit Abstand unsere beste Disziplin war“, spricht Kriechbaum die einstige Domäne von Veith und Eva-Maria Brem an. Im Vergleich zu Veith sei die Tirolerin, die ebenfalls von einer schweren Verletzung (Schien- und Wadenbeinbruch) zurückgeworfen wurde, „sicher noch einen Schritt hinten“.
Neben Veith ist Bernadette Schild die einzige Salzburgerin am Start. Denn Stephanie Resch, die in Sölden aufzeigte, dies aber danach nicht bestätigen konnte, wurde nicht nominiert. „Sie soll sich vorerst wieder im Europacup herantasten“, sagt Kriechbaum. Nach dem Technik-Doppel in Courchevel gastieren die Damen am 28. und 29. Dezember ebenfalls mit einem Riesentorlauf und Slalom am Semmering.
„Im Riesentorlauf fühle ich mich im Moment am stärksten.“