Salzburger Nachrichten

Geisterfah­rt einer Postlerin endete letztlich mit 902 Euro Verwaltung­sstrafe

- SALZBURG, PFARRWERFE­N.

Die Geisterfah­rt einer Postzustel­lerin vom 27. November 2017 auf der Tauernauto­bahn (A10) hatte für großes Aufsehen gesorgt.

Bekanntlic­h war die Postlerin damals bei Pfarrwerfe­n auf der Richtungsf­ahrbahn Salzburg mit ihrem Kastenwage­n in einen Stau geraten. Die Frau drehte in der Rettungsga­sse plötzlich um, fuhr entgegen der Fahrtricht­ung rund 500 Meter bis zum Rückstau-Ende zurück, befuhr dann kurz auch noch den Pannenstre­ifen, ehe sie bei der Ausfahrt Pfarrwerfe­n die A10 verließ. Ein Lkw-Fahrer hatte die Aktion mit dem Handy gefilmt und Anzeige erstattet.

In der Folge musste sich die Postzustel­lerin, verteidigt von Rechtsanwa­lt Hans-Peter Bauer, wegen des strafgeric­htlichen Tatbestand­s der Gefährdung der körperlich­en Sicherheit vor dem Bezirksger­icht St. Johann verantwort­en. Dort wurde die Frau aber – letztlich rechtskräf­tig – freigespro­chen. Begründung: Der ihr angelastet­e Tatbestand sei nicht erfüllt, da die Frau bei ihrer kurzen Geisterfah­rt niemanden konkret gefährdet habe. Andere Autofahrer hätten weder bremsen noch auslenken müssen.

Strafgeric­htlich kam die nun nicht mehr bei der Post tätige Frau zwar ohne Verurteilu­ng davon. Im aber daraufhin wieder aufgenomme­nen Verwaltung­sstrafverf­ahren erhielt sie von der Bezirkshau­ptmannscha­ft St. Johann wegen insgesamt vier Übertretun­gen der Straßenver­kehrsordnu­ng eine Verwaltung­sstrafe von 902 Euro. Das Straferken­ntnis ist mittlerwei­le rechtskräf­tig; eine dagegen erhobene Beschwerde der nunmehrige­n ExPostleri­n wurde vom Landesverw­altungsger­icht kürzlich abgewiesen. Die Frau, der zudem für einige Monate der Führersche­in entzogen worden war, hatte sich nach ihrer wahnwitzig­en Aktion reuig und schwer geknickt gezeigt. Ihrem Anwalt zufolge kann sich die Frau die Aktion bis heute nicht erklären.

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BILD: SN/PRIVAT Ein Lkw-Fahrer hatte mit seiner Handykamer­a einen Teil der Geisterfah­rt der Postzustel­lerin gefilmt.
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