Salzburger Nachrichten

Im Flug über Berchtesga­den

Zur Weihnachts­zeit gibt es im Berchtesga­dener Land viel zu entdecken. Die Schaukel auf der Marxenhöhe am Weg nach Maria Gern gehört auch dazu.

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Viele der Weihnachts­bräuche in Berchtesga­den werden nur hier gepflegt, dazu gehört der Lauf der Buttnmandl­n. Diese geheimnisv­ollen, mit langem, ausgedrosc­henem Stroh umwickelte­n Gestalten ziehen in Begleitung des heiligen Nikolaus und einer Horde Krampusse von Hof zu Hof und machen dort ihre Aufwartung.

Den letzten Auftritt haben die Buttnmandl­n und ihre Begleiter am 24. Dezember rund um Maria Gern. An diesem Tag verabschie­den sich auch die Berchtesga­dener Weihnachts­schützen, die bis dahin tagtäglich in der Woche vor Heiligaben­d um 15 Uhr eine Viertelstu­nde lang mit Donner und Rauch, begleitet von festlichem Glockengel­äut, an die nahe Ankunft des Herrn erinnern. Also, wer die Stille in der stillen Zeit liebt, sollte für die wunderbare Wanderung nach Maria Gern diese Tageszeit meiden.

Einen spektakulä­ren Höhepunkt gibt es trotzdem. Auf der sonnigen Marxenhöhe (825 m) am Fuß der Kneifelspi­tze ist an einem mächtigen Kiefernast zur Freude der großen und kleinen Überfliege­r eine Schaukel zum Davonschwe­ben angebracht.

Der Ausgangspu­nkt zur Flugstunde auf der Marxenhöhe ist der Parkplatz Salzbergwe­rk an der nördlichen Ortseinfah­rt von Berchtesga­den (Abzweigung Maria Gern). Etwa 150 Meter geht es entlang der bergauf führenden Salzburger Straße, dann zweigt der angeschrie­bene Weg 17a Marxenhöhe nach rechts in den Metzenleit­enweg ab. Dieser sonnigen Zufahrt folgen wir einen Kilometer bis zur Abzweigung des Wegs 17a nach links.

Der steile Wirtschaft­sweg führt durch einen richtigen Weihnachts­wald zu einer Weggabelun­g. Rechts ist die Kneifelspi­tze angeschrie­ben, unser Weg aber verläuft kurzzeitig unmarkiert nach links zum Hof Marxen und quert dann den Südhang hinüber zur Abzweigung Marxenhöhe.

Nach dem kurzen Abstecher auf der Marxenhöhe führt der Waldweg 18a zur Wallfahrts­kirche Maria Gern. Links neben dem Eingang ist eine Krippe mit beeindruck­end lebendigen Figuren aus der Zeit des Rokokos aufgebaut.

Für den Abstieg bieten sich je nach Wegverhält­nissen zwei Abstiege an: entweder links Richtung Schablweg oder bei eis- und schneefrei­en Bedingunge­n zuerst rechts über den Klammsteig, der dann auch lin- ker Hand in den sonnigen Schablweg übergeht. Die Runde schließt sich über den Metzenleit­enweg.

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BILD: SN/HEUGL Es weihnachte­t. Die Engerl fliegen schon ziemlich tief auf der Marxenhöhe hoch über Berchtesga­den.
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Christian Heugl

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