Salzburger Nachrichten

Wo ich vor 60 Jahren Ski fahren lernte

- 5302 Henndorf

Aufgewachs­en in Eugendorf, konnte man in den 50er- und 60er-Jahren praktisch auf jedem Hügel Ski fahren lernen. Meine ersten Ski waren, wie alle anderen in meiner Kindheit, von meinem um zwei Jahre älteren Bruder geerbt. Sie waren rot, ohne Kanten, 1,10 Meter lang, natürlich für meine vier Jahre zu lang und ohne Sicherheit­sbindung. Aber vorn war ein schneidige­r Skifahrer in einem Dreieck abgebildet (Emblem von Fischer Ski?), in meiner Fantasie unser Idol Toni Sailer. Mit diesen Ski lernte ich auf einem Hügel hinter unserer Siedlung, dem Dürnbichl, so wie die anderen 15 Nachbarski­nder, Schussfahr­en, Schanzensp­ringen und den „Kristler“, mehr brauchte man nicht.

Am 31. 12. 1965 fuhr der Skilift am Eugendorfe­r Berg das erste Mal. Mit meinem Bruder und seinen Freunden sind wir hinauf, die Lifttrasse treten, weil uns versproche­n wurde, wir dürften dann den ganzen Tag gratis mit dem Lift fahren. Also traten wir fleißig und dann die Lifttrasse schuss wieder hinunter. Beim zweiten Mal passierte es: Sturz im „Steilhang“, „Haxn“ab, Ski ab, rechter „Haxn“, linker Ski, 1,85 Meter Aschauer Ski aus Morzg, Stahlkante­n, Kunststoff­belag, aber keine Sicherheit­sbindung.

Im Jahr darauf lernte ich dann „richtig“Ski fahren, d. h. durch Torstangen wedeln, aber Schuss fahren konnte ich immer noch, und die Ski hatten dann auch eine Sicherheit­sbindung. Monika Umundum

Newspapers in German

Newspapers from Austria