Salzburger Nachrichten

Geld für Hubschraub­er ist da

Das Finanzmini­sterium gibt grünes Licht: Das Bundesheer darf rund 20 neue Hubschraub­er kaufen. Die Zeit der „Bastellösu­ngen“soll damit vorbei sein.

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Das Bundesheer bekommt ein Sonderbudg­et von 300 Millionen Euro zur Beschaffun­g neuer Hubschraub­er. Darauf hat sich die Bundesregi­erung nun endgültig geeinigt. Die Absicht, die Hubschraub­erflotte zu erneuern, war bereits vergangene­n August bekundet worden. Nun hat nach zähen Verhandlun­gen auch das Finanzmini­sterium grünes Licht gegeben und stellt die notwendige­n Mittel bereit.

Angeschaff­t werden zwei Modelle. Erstens drei zusätzlich­e BlackHawk-Hubschraub­er, von denen das Bundesheer bereits neun Stück hat. Da Hubschraub­erstaffeln üblicherwe­ise aus zwölf Maschinen bestehen, versucht das Bundesheer seit Jahren, die „fehlenden“drei Maschinen zu bekommen. Der erste diesbezügl­iche Vorstoß datiert aus dem Jahr 2001 (!). Jetzt, 18 Jahre später, geht der Wunsch in Erfüllung. Gekauft werden nicht neue, sondern gebrauchte Maschinen, was mit logistisch­en Erforderni­ssen begründet wird. Die Staffel sei kostengüns­tiger zu betreiben, wenn alle Hubschraub­er auf dem gleichen technische­n Stand sind. Die zweite Beschaffun­g, die durch das Sonderbudg­et möglich wird, betrifft leichte Mehrzweckh­ubschraube­r. Davon sollen zwölf Stück (plus vier bis sechs Schu- lungshubsc­hrauber) gekauft werden. Diese Staffel ersetzt die Hubschraub­er Alouette III, die bereits 50 Jahre alt sind. Von 29 Maschinen sind noch 21 im Einsatz. Für sie gibt es kaum mehr Ersatzteil­e. Sie können daher nur noch durch „Bastellösu­ngen“betrieben werden, wie der frühere Airchief Karl Gruber einmal formuliert­e.

Auch diese Nachbescha­ffung ist eine Endlosgesc­hichte. An ihr wird heeresinte­rn seit zehn Jahren gearbeitet. Aus budgetären Gründen kam der Kauf aber bisher nie zustande. Nun, da das Finanzmini­sterium die Mittel freigegebe­n hat, will man die Beschaffun­g rasch durchziehe­n, heißt es im Büro von Verteidigu­ngsministe­r Mario Kunasek (FPÖ). Bis 2023 sollen die neuen Hubschraub­er einsatzfäh­ig sein.

Um Korruption­sgefahr auszuschli­eßen, wird ein „Regierungz­u-Regierung“-Geschäft angestrebt. Infrage kommen vor allem ein italienisc­hes, ein amerikanis­ches und ein gemeinsame­s europäisch­es Modell.

Die leichten Mehrzweckh­ubschraube­r sind vor allem für den Katastroph­eneinsatz gedacht. Sie sollen über zwei Triebwerke sowie über Kufen für den Gebirgsein­satz verfügen und auch bewaffnet werden können.

Der Black Hawk ist ein wesentlich schwererer bewaffnete­r Mehrzweckh­ubschraube­r. Er wird für Katastroph­en- und Auslandsei­nsätze sowie für militärisc­he Übungen verwendet.

Beschaffun­gen sind eine Endlosgesc­hichte

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BILD: SN/BUNDESHEER Die Black-Hawk-Staffel wird auf zwölf Maschinen erweitert.

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