Welche gesammelten Daten die Post an Parteien verkauft
Die Post sammelt und verkauft Daten zur „Parteiaffinität“ihrer Kunden. Bei rund 2,2 Millionen Österreichern ist politische Weltanschauung Teil des Datenprofils bei der Post. Diese Informationen werden etwa an die Parteien verkauft. Diese Praxis ruft nun die Datenschützer auf den Plan.
Was ist passiert? Seit dem Jahr 2001 betreibt die Post über eine eigene Plattform Handel mit Daten von Postkunden. Neben Name, Adresse, Geschlecht und Alter werden dabei auch weitere Daten gesammelt und an Kunden, unter anderem an Parteien, zu Marketingzwecken verkauft. Unter den gesammelten personenbezogenen Daten befindet sich auch die „Parteiaffinität“, welche von der Post statistisch hochgerechnet wird. Das berichtete die Rechercheplattform „Addendum“. „An der Praxis sind zwei Punkte zu hinterfragen: Woher kommen die Daten? Falls die Daten legal erhoben wurden, dürften sie nicht mit anderen verknüpft werden, um meine politische Weltanschauung herauszufinden, und an Dritte verkauft werden“, erklärt der Datenschutzexperte und Anwalt Axel Anderl.
Bei der Post sieht man kein Problem. Aufgrund der Gewerbeordnung sei man berechtigt, solche Analysen zu erstellen. Laut Thomas Hirmke, Chefjurist des Vereins für Konsumenteninformation, fallen Daten über die „Parteiaffinität“nicht in die Gewerbeordnung. Wehren könne sich jeder gegen die Speicherung. „Das Unternehmen muss auf Nachfrage sagen, welche Daten über den Kunden gesammelt werden. In Folge kann man die Löschung der Daten verlangen“, sagt Hirmke.