Schon bei der Premiere spielte das Wetter ein bisschen verrückt
Flachau und das Wetter – eine unendliche Geschichte, wie schon der Blick auf die Premiere vor 25 Jahren beweist.
25 Jahre ist die Pongauer Gemeinde Flachau nun schon im Weltcup vertreten – und das Wetter hat den Verantwortlichen in dieser Zeit nicht nur ein Mal übel mitgespielt. Schon die Weltcuppremiere vor einem Vierteljahrhundert – genau am 22. Dezember 1993 – hat bis heute einen fixen Platz in der Historie des Internationalen Ski-Verbandes FIS: als das Rennen, das die Siegerin mit der höchsten Startnummer hervorgebracht hat. Die Slowenin Katja Koren gewann einen völlig verrückten Super G mit der unglaublich hohen Startnummer 66. Als Koren auf dem Grießenkar in das Starthaus ging, da hatten sämtliche TV-Stationen schon das Sieger-Interview mit der bis dato führenden Italienerin Bibiana Perez im Kasten.
Auch damals hatte der Wettergott auf kuriose Weise das Feld durcheinandergewirbelt: Das übliche Weihnachts-Tauwetter mit Plusgraden gefährdete das ohnedies dünne Schneeband vor der Premiere. Der Sprühbalken, mit dem man heute die Pisten präpariert und mit dem man unter Hochdruck Wasser in die Schneeauflage injiziert, war damals noch unbekannt, doch damals hatte man scheinbar ein ganz anderes „Wundermittel“im Weltcup parat: das Kunstdüngemittel PTX, das den Taupunkt deutlich verschieben konnte. Das ließ der damalige FIS-Renndirektor Kurt Hoch (in seiner Zeit als Alpintrainer der Vater des ersten norwegischen Ski-Wunders in den 80er-Jahren) in der Nacht vorher sackweise auftragen – doch siehe da: Die Wetterlage hatte sich grundlegend geändert, statt der angesagten Plusgrade klarte es in der Nacht zuvor auf und es wurde bitterkalt. Die Folgen waren fatal: Die Piste wurde zum pickelharten Bobkanal, auf dem sich die meisten Damen kaum halten konnten. Bis Katja Koren am frühen Nachmittag kam und ganz offensichtlich auch von den deutlich höheren Temperaturen profitierte. Es sollte der einzige Weltcupsieg der Slowenin bleiben.