Zwei Frauen gegen Tiefenbacher
Der Elsbethner Langzeit-Bürgermeister Franz Tiefenbacher (ÖVP) bekommt es am 10. März gleich mit vier Gegenkandidaten zu tun – davon zwei Frauen als Quereinsteigerinnen.
Seit 25 Jahren ist Franz Tiefenbacher Bürgermeister von Elsbethen. Am 10. März kandidiert der 64-Jährige zum sechsten Mal. Tiefenbacher hatte, außer 1999 bis 2004, stets eine absolute ÖVP-Mehrheit in der Gemeindevertretung hinter sich. 2014 wurde es für seine ÖVP mit 50,7 Prozent (13 von 25 Mandaten) aber knapp. Diese Mehrheit könnte diesmal fallen: Denn der Diplomingenieur hat es heuer gleich mit vier Gegenkandidaten zu tun. Als Erster hat sich im Dezember Christian Wagner (45) von der SPÖ (5 Mandate) aus der Deckung gewagt. Er fordert eine Senkung der Kindergartentarife, eine S-Bahn-Station in Haslach sowie mehr betreutes Wohnen.
Eine echte Überraschung ist Maria Steindl (48): Die Geschäftsführerin des örtlichen Tourismusverbands kandidiert für die neu formierte Wählergemeinschaft für Elsbethen (WfE). Diese hat ihr Mann, WirtschaftsbundObmann Christian Steindl, mit zwei weiteren ÖVP- sowie je einem SPÖ- und FPÖ-Mandatar gegründet. Hauptgrund war ein ÖVP-interner Streit um die Listenerstellung. Maria Steindls Ziel sind „sieben bis acht Mandate; wir wollen zweitstärkste Kraft werden“. Inhaltlich setzt sie auf ein neues Sport- und Jugendkonzept, leistbaren Wohnraum sowie den Ausbau des Seniorenhauses.
Die zweite Überraschung ist Karin Feldinger (43): Sie will für die grünnahe Unabhängige Liste für Elsbethen (ULE; derzeit 4 Mandate) Bürgermeisterin werden, arbeitet aber halbtags für die Neos-Landespartei im Marketing: „Ich möchte für frischen Wind sorgen und habe mich der ULE angeschlossen, weil es für mich eine echte Bürgerbewegung ist – ohne Parteibuch“, sagt sie.
Für die FPÖ (3 Mandate) geht Fraktionschef Horst Sattler (61), ein pensionierter Vizeleutnant, ins Rennen: „Wir wollen mehr direkte Demokratie und informieren, was wirklich in der Gemeinde passiert.“Tiefenbacher sieht die neue Konkurrenz gelassen: „Ich glaube nicht, dass ich mir große Sorgen machen muss. Es wäre aber möglich, dass wir die Absolute knapp verlieren.“