Salzburger Nachrichten

Digitalste­uer kommt 2020

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Facebook, Amazon und andere internatio­nale Online-Großkonzer­ne sollen in Österreich spätestens ab kommendem Jahr eine Digitalste­uer zahlen müssen. Wie Bundeskanz­ler Sebastian Kurz (ÖVP) zu Beginn der Regierungs­klausur in Mauerbach sagte, soll die Steuer drei Prozent des Online-Werbeumsat­zes ausmachen. Bringen soll das 200 Mill. Euro jährlich und für mehr Steuergere­chtigkeit zwischen der traditione­llen und der digitalen Wirtschaft sorgen.

Die Regierung will noch den EU-Finanzmini­sterrat (ECOFIN) im März abwarten. Sollte dabei keine Einigung auf eine europaweit­e Digitalste­uer erfolgen, will Österreich im Alleingang vorgehen. Laut Angaben der Regierung sollen Konzerne betroffen sein, die weltweit zumindest 750 Millionen Euro Umsatz machen und deren Umsatz in Österreich zumindest zehn Millionen Euro beträgt. Heimische Unternehme­n sind nicht betroffen.

Eine Steuerlück­e soll im OnlineHand­el geschlosse­n werden. Derzeit fällt für Pakete aus Drittstaat­en erst dann Umsatzsteu­er an, wenn der Warenwert die Grenze von 22 Euro übersteigt. Künftig soll die Steuerpfli­cht schon ab dem ersten Cent greifen. Bundeskanz­ler Kurz begründet das damit, dass OnlineHänd­ler wie Alibaba Pakete falsch deklariere­n würden.

Verschärfe­n will die Regierung auch die Meldepflic­hten für Online-Vermittlun­gsplattfor­men wie Airbnb. Sie sollen Daten, die für die Abgabenerh­ebung relevant sind, verpflicht­end melden müssen und dafür haften.

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